DAS MINSK Kunsthaus in Potsdam
Potsdam, Germania
- Produttore
- Kiefer Klimatechnik GmbH
- Sede
- Max-Planck-Straße 17, 14473 Potsdam, Germania
- Anno
- 2022
- Cliente
- Hasso Plattner Foundation
- Team
- Heinle Wischer Partnerschaft freier Architekten mbB, Ingenieurgesellschaft Scheel mbH
Kunst, Kultur und Klimatechnik
Das neue MINSK Kunsthaus in Potsdam zählt zu den bekanntesten Revitalisierungsprojekten des Landes. Der Neubau nach historischem Vorbild entstand an Ort und Stelle des ehemaligen Terrassenrestaurants »Minsk« am Brauhausberg. Zum Schutz der Ausstellungsstücke sorgt Lüftungstechnik mit Quellluftdurchlässen für ein stabiles Raumklima und eine möglichst angenehme Besuchsatmosphäre.
Nach zweijähriger Sanierung öffnete das neue MINSK Kunsthaus 2022 seine Pforten für Kunst- und Kulturinteressierte. Während die äußere Kubatur noch stark an das einstige DDR-Restaurant erinnert, wurde das Innere bis auf die Tragstruktur zurück- und neugebaut – nach einem Entwurf der Architekten Heinle Wischer und Partner.
Anforderungen an die technische Gebäudeausstattung setzt hohe Maßstäbe
Gerade die Lüftungs- und Klimatechnik benötigte im Vorfeld eine detaillierte Planung. Denn Ausstellungsräume unterliegen konservatorischen Anforderungen, unter anderem muss ein stabiles Raumklima gewährleistet sein, um die Kunstwerke zu schützen. Gleichzeitig gilt es, für das Museumspublikum eine angenehme Wohlfühlatmosphäre durch ein ideales zugfreies Raumklima zu schaffen. Die Ingenieurgesellschaft Scheel, Berlin zeichnet für die technische Gebäudeplanung verantwortlich.
So sind in den gesamten Ausstellungsräumen Decken-Luftauslässe vom Typ INDUQUELL verbaut. Norbert Hinderer, Vertriebsingenieur bei Kiefer erläutert: „Bei herkömmlichen Quellluft-Systemen wird die Zuluft den Räumen mit geringem Impuls turbulenzarm zugeführt. Kennzeichnend sind daher niedrige Luftgeschwindigkeiten im Nutzbereich der Räume. Im Gegensatz dazu ermöglicht INDUQUELL selbst bei hohen Temperaturdifferenzen von bis zu -8 K eine geringe Raumluftgeschwindigkeit. Die Kombination mit den von Kiefer entwickelten induktiven Luftführungselementen gewährleistet obendrein eine nahezu geräuschlose Funktion der Luftdurchlässe – ideal für den Einsatz in Museumbauten.“
Quellluft-Lösungen werden überwiegend individuell für die Gebäude- und Aufgabenstellungen entwickelt. So ist INDUQUELL hier als Mischluftauslass konzipiert. Die Anordnung der Luftauslässe zwischen den Lichtdecken der Ausstellungsräume erforderte eine Sonderausführung der Luftverteilkästen. „Über eine zusätzliche Lufthutze oberhalb des Anschlusskastens konnte ein waagrechter Anschluss an das RLT-Kanalnetz erfolgen. Im Ergebnis ergab sich eine Verringerung der Installationshöhe für die Luftauslässe sowie das RLT-Kanalnetz. Durch Zwangspunkte des RLT-Kanalnetzes mussten die Lufthutzen teils asymmetrisch über den Luftverteilkästen angebracht werden“, erklärt Hinderer.
Strömungsuntersuchung zur Bewertung der Luftverteilung und Raumakustik
Die Raumluftströmung wurde bereits in einer frühen Planungsphase durch eine externe Strömungsuntersuchung bestätigt und abgesichert. Um sicherzugehen, dass alle gebäudetechnischen Herausforderungen erfüllt und störende Einflüsse bewertet bzw. ausgeschlossen werden können, wurde ein Laborversuch im hauseigenen Kiefer Strömungslabor durchgeführt. Hierbei galt es, verschiedene Lochbleche hinsichtlich der optimalen Luftverteilung zu prüfen, zu bewerten und die Einhaltung der erforderten Werte für die Raumakustik zu bestätigen. Im Anschluss wurde ein aufwendiges Deckenmusterfeld bestehend aus Lichtdecken und Luftauslässen erstellt sowie endgültige Farbentscheidungen getroffen. Für die Luftdurchlässe ergab sich dabei die Notwendigkeit zusätzlicher Seitenverblendungen um ein einheitliches Gesamtbild der RLT-Installationen neben den Lichtdecken zu erhalten.
Die Luftführung für das Café mit angrenzender Dachterrasse sowie für die Mitarbeiterräume erfolgt über den Schlitzdurchlass INDUL. Die filigranen Durchlassprofile fügen sich in jede gewünschte Deckenarchitektur ein und halten Decken länger staubfrei. Aufgrund der speziell entwickelten Ausblasgeometrie wird die Zuluft in feine alternierende Freistrahlen aufgeteilt, wodurch die Induktion der Raumluft intensiviert wird. Dies wiederum ermöglicht eine sehr hohe Temperaturdifferenz zwischen Raum- und Zuluft und in besonderem Maße die Nutzung der freien Kühlung. Die erforderliche Kälteleistung reduziert sich auf ein Minimum und gewährleistet ein hohes Energieeinsparpotential.
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