Foto © Stephan Baumann
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Mainzer Tor – Museumsdepot, Stadtarchiv und Jugendzentrum in Miltenberg

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Standort
Mainzer Straße 61-63, 63897 Miltenberg, Deutschland
Jahr
2019
Bauherrschaft
Stadt Miltenberg
Team
Christopher Horn, Anna Piontek, Philipp Gengenbach
Bauleitung
Hessdörfer Seifert Architekten, Karlstadt
Tragwerksplanung
Riegel-Ingenieur GmbH, Miltenberg
Heizung / Lüftung / Sanitär
Sattes Walter Ingenieurbüro, Seinsheim
Bauphysik
Kurz und Fischer GmbH, Bretten
Landschaftsplanung
Koeber Landschaftsarchitektur, Stuttgart
Elektroplanung
Burmester & Partner Ingenieurgesellschaft mbH, Würzburg
Lichtplanung
Made by Light – Lichtplanung, Hamburg

Die Stadt Miltenberg zeichnet sich vor allem durch ihre besondere Lage am Main zwischen Odenwald und Spessart aus. Die gut erhaltene Altstadt mit vielen Fachwerkhäusern erstreckt sich entlang des Mains und wird rückseitig von einem steilen Berghang begrenzt, der früher auch als Steinbruch genutzt wurde. Der hier abgetragene rote Mainsandstein dominiert die ganze Stadt.

Das neue Museumsdepot, Stadtarchiv und Jugendzentrum befinden sich auf einem leicht abschüssigen Grundstück, das zuvor von einem seit mehreren Jahren verlassenen Autohaus bebaut war. Dieser Ort am Hangfuß des Schlossbergs wird besonders durch die direkte Nachbarschaft zum denkmalgeschützten „Mainzer Tor“ geprägt, das Ende des 14. Jahrhunderts als westliches Stadttor Miltenbergs errichtet wurde.

Durch ein eingeschossiges Sockelbauwerk aus handwerklich behauenem, rotem Mainsandstein, in dem das Museumsdepot und das Stadtarchiv untergebracht sind, wurde das Baugrundstück nivelliert. Aus diesem massiven Sockel erheben sich zwei über Eck gestellte, gläserne Gebäudelaternen, die den Stadteingang akzentuieren. In ihrer hellen und nachts hinterleuchteten Materialität aus transluzentem Profilbauglas bilden sie einen ästhetischen Kontrast zum steinernen Sockelbauwerk.

Der Hauptzugang liegt zwischen Anlieferung und Freitreppe. An dieser prominenten Gebäudeecke ist zur Freitreppe hin ein Schaufenster angeordnet. Hier können im monatlichen Turnus ausgewählte Exponate gezeigt werden, um die Funktion des eher unscheinbaren Museumsdepots an der Schnittstelle zur Öffentlichkeit sichtbar zu machen.

Die breite Freitreppe führt von der Mainzer Straße hinauf auf die Dachfläche des Depots zu einem kleinen öffentlichen Platz, der von den beiden eingeschossigen Gussglasbauten gefasst wird. Der Zugang zum südlich angrenzenden Jugendzentrum erfolgt direkt von hier, eine barrierefreie Erschließung ist über die Monbrunner Straße möglich. Der großzügig verglaste Veranstaltungssaal des Jugendzentrums orientiert sich zum rückwärtigen Steinbruch und dem neu gestalteten Freibereich. Über eine reizvolle Galeriesituation mit Brücke kann das benachbarte "Mainzer Tor" erschlossen und als Entree zur Stadt erlebt werden.

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