Rathausbrücke Zürich
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2019 / Städtebauliche Studie / Stadt Zürich / ACS-Partner AG / urbaNplus Stefan Kurath / Urbscheit Landschaftsarchitektur / Hunziker, Zarn & Partner AG / Mettler+Partner Licht AG

Die Rathausbrücke ist als Übergang und Versammlungs-, Begegnungs- und Marktort historisch wie städtebaulich von grosser Bedeutung für die Stadt Zürich. Der Ersatz der heutigen Rathausbrücke ermöglicht es, diese den heutigen städtebaulichen Rahmenbedingungen wie technischen Möglichkeiten anzupassen.

Städtebaulich teilt die Rathausbrücke den Flussraum der Limmat innerhalb des historischen Stadtkerns in zwei Teile. Am Ort der Rathausbrücke erfährt der Limmatquai einen Knick, der diese Zweitteiligkeit des Flussraums räumlich ablesbar macht. Der Knick bestimmt ebenfalls die Ausrichtung des Rathauses und der Polizeiwache, die zueinander leicht abgedreht stehen. Der heutige Limmatquai nimmt in der Verlängerung der Gebäudefluchten diese Richtungen auf.

Die Geometrie der neuen Brücke setzt an diesem Punkt an. Die flussabwärts liegende Brückenkante orientiert sich an der unteren Ecke der Polizeiwache und führt im rechten Winkel zur Schipfe. Dadurch steht diese Brückenkante parallel zur Rudolf-Brun-Brücke und bildet damit einen geometrisch geklärten unteren Limmatraum, der mit dem Limmatquai zusammen das eher fraktale Schipfeufer kontrastiert. Die flussaufwärts liegende Brückenkante verankert sich an der zweiten Fassadenachse des Rathauses und führt im rechten Winkel vom Rathaus zum Weinplatz hinüber.

Auch hier steht die Brückenkante neu parallel zur Münsterbrücke, die ebenfalls eine geometrisierende Wirkung auf den Flussraum hat und städtebaulich die Beziehungen zwischen den gegenüberliegenden Ufern, den Brücken zueinander und zwischen Rathaus und Rathausbrücke klärt. Durch die Verschiebung des Brückeanschlusses am Rathaus und ihrer rechtwinkligen Ausrichtung zu diesem entsteht eine neue räumliche Beziehung zum Schwert über den Flussraum hinweg, das parallel zum Rathaus steht und neu auch parallel zur oberen Brückenkante. So klärt sich auch der Durchgang von der Brücke vorbei am Haus zum Schwert, der den Vorbereich als Durchgangsraum definiert und das Haus zum Schwert wieder stärker in Bezug
zum Flussraum setzt.

Die Brückenansichten orientieren sich ebenfalls an den historischen Gegebenheiten des Ortes. Einerseits orientiert sich die Material- und Konstruktionswahl
an der „Schwere“ der „steinernen“ Altstadt mit Limmatquai und Schipfe. Gleichzeitig
übernimmt es die seitlichen Bogenformen, wie sie bei der Quai- und Münsterbrücke konstruktiv und bei der Rudolf-Brun-Brücke dekorativ vorkommen.

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