Haus Adeline-Favre, ZHAW Winterthur
Winterthur, Suíça
- Arquitectos
- pool Architekten
- Localização
- Katharina-Sulzer-Platz, 8400 Winterthur, Suíça
- Ano
- 2020
- Cliente
- Siska Immobilien AG
- Wettbewerb
- 2013, 1. Preis
- Aufgabe
- Fachhochschule Departement Gesundheit
- Auszeichnung
- Architekturpreis Region Winterthur 2020
Der Katharina-Sulzer-Platz war das Zentrum der Giessereien und damit des Winterthurer Sulzer-Areals überhaupt. Er ist geprägt vom industriellen Charakter der Fabrikgebäude aus gelbgebrannten Backsteinen und der umlaufenden Kranbahn. Die Fassaden mit der Kolossalordnung und die Kranbahn verleihen dem Platz eine eindrückliche Monumentalität. Die neue Fachhochschule für Gesundheit der ZHAW wird auf dem Fussabdruck der ehemaligen Halle 52 erstellt und akzentuiert durch ihr überhohes Volumen die Grossform und das historische Erscheinungsbild des Ensembles. Die Kranbahn, die dem Platz seine ausgeprägte, längsgerichtete Dimension verleiht, wurde nach Fertigstellung des Baus wieder im Originalzustand montiert.
Obwohl das Gebäude an einem Platz steht, verfügt die Schule über keinen eigenen Aussenraum. Dies wurde im Innern mit einem Atrium kompensiert. Ein Ring aus umlaufenden Galerien begrenzt den Hof und bildet mit seiner gitterartig strukturierten Innenfassade ein Pendant zur monumentalen Fassade im Aussenraum. V-förmige Träger mit Oberlichtern überspannen das Atrium. Im Innenhof sind Hörsäle und Praxisräume versetzt gestapelt. Dadurch entstehen grosszügige Plätze und Terrassen, die als Foyer und Begegnungszonen sowie als Arbeits- und Lernbereiche genutzt werden können. Über die Treppen werden die vielfältigen Raumbezüge erlebbar. Das Atrium ist wie ein gedeckter Aussenraum gestaltet – Plätze und Terrassen erhalten mit grossen Kandelabern identitätsstiftende Lichtkörper und sind mit Outdoor Mobiliar ausgestattet.
Betritt man das Haus vom Katharina-Sulzer-Platz her, eröffnet sich eine Durchsicht hinauf bis zum Himmel. Der Blick von unten auf die gestapelten Volumen zeigt ein abstraktes, dreidimensionales Raumgefüge in Sichtbeton. Bewegt man sich aufwärts, entdeckt man verschiedene erdfarbene Bodenbeläge auf jedem Stockwerk. Schaut man nach unten, ergibt das Zusammenspiel der Farbflächen ein abstraktes Bild. Die nichttragenden Wände der Galerie bestehen aus gelbem Kalksandstein. Wie die Aussenfassade mit ihrem gelben Mauerwerk aus Klinker verweist auch das Mauerwerk der umlaufenden, über den Innenhof belichteten Galerien auf die industrielle Vergangenheit des Ortes.
Mit dem Neubau für das Departement Gesundheit der ZHAW entsteht das landesweit grösste Ausbildungszentrum für Berufe in den Bereichen Pflege, Ergo- und Physiotherapie, sowie Geburtshilfe. Benannt nach der zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Westschweiz wirkenden Hebamme Adeline Favre, bietet das Haus am neuen Standort rund 2000 Studierenden und 300 Mitarbeitenden Platz.
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