Umbrückler Alm

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Location
Innsbruck, Austria
Year
2015

in Zusammenarbeit mit Philip Lutz

Situation: Inmitten hoch aufragender Fichten und steiler Hänge empfängt eine Waldlichtung den Wanderer und Skifahrer: Dieser Platz lädt zum Verweilen ein, denn er bietet Sonne und Aussicht. Um diese beiden Qualitäten in bester Weise zu verstärken, steht das Gebäude am oberen Rand der bestehenden Wiese, direkt unterhalb des Forstweges. Der Gastgarten öffnet sich einladend, der Baukörper deckt den Rücken der Gäste, ein verschindeltes Dach verspricht Schutz vor Wetter und Sonne, der Kamin ist von weitem das sichtbare Zeichen einer Gaststube.

Architektur: Das Projekt wird mit sanften Veränderungen in die Landschaft integriert: die Hänge unterhalb und oberhalb werden etwas steiler, der Forstweg nur um wenige Meter versetzt. Die Terrasse erfordert  keinen eigenen Baukörper, sondern nur die Verschiebung einer Höhenschichtenlinie, sie wird ganz selbstverständlich aus der Landschaft entwickelt. Dort, wo der Baukörper keine Belichtung oder Zugänglichkeit benötigt, gibt es auch keine Fassaden, das Volumen versinkt im Gelände. Das zeichenhafte Dach überspannt den organischen Grundriss mit wechselnden Neigungen, es wird grau verwittern und sich in die Silhouetten der Bergfichten einordnen. Das Projekt benötigt keine Stützmauern und keine Absturzsicherungen im Gelände, keine Oberlichten.

Erschließung: Das Gebäude ist direkt vom Forstweg aus erschlossen. Die Anlieferung, die drei Abstellplätze und das Holzlager liegen an dieser Seite, ein Windfang erschließt direkt die Stiege zum Keller, wo sich die Lagerräume befinden. Über diesen Windfang können auch Wanderer zu den Wc´s gelangen, wenn der Betrieb geschlossen hat. Die Gästeterrasse hingegen liegt im Süden, sie wird durch das Gebäude gegen den Forstweg abgeschirmt, dennoch ist sie ebenerdig an den Weg angeschlossen.

Außenraum: Die Terrasse ist zunächst ein Teil der Landschaft, sie hat keine Grenze zur großen Wiese und ist auch in diese Richtung einfach zu erweitern, eine teilweise Terrassierung ist denkbar. Hier ist legeres Kommen und Gehen möglich, Sehen und Gesehen-werden, die Rodeln bzw. Fahrräder bleiben stets im Blick. Kinder können spielen, man kann auch den Hund laufen lassen. Entlang des Hauses erstreckt sich eine umlaufende Bank, die windgeschütztes Sitzen mit Blick ins Inntal ermöglicht, es werden auch ca. 60 überdachte Sitzplätze angeboten.

Innenraum: Zentraler Dreh- und Angelpunkt des Innenraumes ist die Bar mit der Ausschank. Rund um diesen Anziehungspunkt ordnet sich die große Stube an, kommunikativ und flexibel möblierbar, eine Bank begleitet die Fensterseite, der Ausblick umfasst beinahe 180°, er wird vom auskragenden Dach beschattet und gerahmt. Die kleine Stube ermöglicht auch geschlossene Gesellschaften, sie hat einen eigenen Kamin, in diesem Bereich wird die Decke tiefer abgehängt.

Energieeffizienz: Die Abwärme von Küche und Kühlzellen wird bei winterlichem Vollbetrieb ganz erheblich zur Abdeckung des Heizwärmebedarfes beitragen, weil diese über den Wärmetauscher der Lüftungsanlage dem Gebäude zurückgeführt werden kann. Es erscheint naheliegend, die Frostfreiheit und Grundlast des Gebäudes über eine Wärmepumpe abzudecken, die Spitzenlast durch den Stückholzkamin im EG. Der unterirdische Gastank auf dem Gelände kann daher entfallen.

Nachhaltigkeit:  Das beheizte Volumen des Gebäudes ist sehr kompakt, die Gebäudehülle wird hochgedämmt, die Bauteile werden aus nachwachsenden Rohstoffen geplant, vollständig aus regionalen Quellen. Es wird eine im Prinzip konservative Bauweise angestrebt. Durch den Einsatz einer Stückholzheizung wird Holz aus der nächsten Umgebung zur Beheizung eingesetzt, die Wertschöpfung bleibt bei der Stadt Innsbruck, die Wege sind kurz und nachvollziehbar.

Materialisierung: Keller, Bodenplatte und erdberührte Wände werden aus Ortbeton hergestellt, die Wände im Erdgeschoss in Holzbauweise. Die 3-fach-Verglasungen werden in tragenden Stahlrahmen gehalten. Der Dachstuhl ist aus Leimbindern konstruiert, die Dachflächen aus Schnittholzbalken und Holzwolledämmung. Die Dachflächen werden mit heimischen Lärchenschindeln gedeckt, die Innenflächen der Gasträume mit astfreier Tanne getäfert.

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