Wohn- und Pflegeheim Haus Pradl in Innsbruck
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- 2017
Auszug aus dem Juryprotokoll: Ein polygonales Volumen wird geschickt in die anspruchsvolle Situation eingefügt, schafft gute Außenräume zu den benachbarten Wohnbauten, meistert differenziert die nördliche Hangkante mit einer vorgelagerten Terrasse und bindet den Neubau selbstverständlich an den Bestand an. Die abgeknickten Fassaden brechen die Größe der Volumetrie, trotzdem bleibt das Gebäude als eigenständige einheitliche Form wahrnehmbar.
Die Durchbewegung quer zum Grundstück durch die Eingangshalle ist verblüffend einfach gelöst. Im Innern werden durch die Einschnürung auf den Wohngeschossen zwei Wohngruppen geschaffen. Um die zwei Innenhöfe spannt sich ein abwechslungsreiches Wegenetz, welches unterschiedliche Ausblicke nach außen oder zu den Innenhöfen, differenzierte Lichtstimmungen und verschiedene Aufenthaltsbereiche anbietet. Die Vertikalerschließung ist gut platziert und sinnvoll gelöst. Von hoher Qualität ist das Pflegezimmer. Durch die große Raumbreite lässt sich das Zimmer verschieden möblieren.
Das Gebäude wurde als Passivhaus geplant und von der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen nach der ÖGNB-Zertifizierung mit 926 von 1000 Punkten ausgezeichnet. Somit ist das „Haus Pradl“ das erste Wohn- und Pflegeheim in Österreich mit dieser hohen Zertifizierung.