Mittelstrasse in Bern

Bern, Zwitserland
Photo © Simon Bolt
Photo © Rolf Siegenthaler
Photo © Rolf Siegenthaler
Photo © Rolf Siegenthaler
Photo © Rolf Siegenthaler
Photo © Rolf Siegenthaler
Photo © Rolf Siegenthaler
Photo © Rolf Siegenthaler
Architecten
atelier a und b ag
Locatie
Bern, Zwitserland
Jaar
2009

Umbau Mittelstrasse in Bern

Ausgangslage
Die 4-geschossigen Liegenschaften sind im Bauinventar Bern Länggasse als «schützenswert» eingestuft. Die Erhaltung dieses wichtigen Zeitzeugen aus der Quartierentwicklung war dem Fonds wichtig, nicht zuletzt, weil die Häuserreihe einen bedeutenden gesellschaftlichen und städtebau- lichen Wert darstellt. Die schlichte spätklassizistische Miethausreihe hat ihre hohe Bedeutung vor
allem in ihrem bautypologischen wie auch ihrem sozial- und wirtschaftsgeschichtlichen Wert.
Bei der Gesamtsanierung der Gebäude wurde der sorgfältige Umgang mit der vorhandenen Bau- substanz zu einem zentralen und wichtigen Thema. Die Arbeiten an den schützenswerten Gebäuden erfolgten in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege. Der markante und bedeutende Zeitzeuge
in der Länggasse wird so auch künftig an eine längst vergangene und spannende Epoche Berns erinnern.
Die Liegenschaften der Mittelstrasse 17–21 mit ihren bis dahin insgesamt einundzwanzig 2-Zimmer- Wohnungen waren vor der Gesamtsanierung bis Herbst 2007 voll vermietet. Während der
bisherigen gesamten Nutzungsdauer wurden nur kleinere Unterhaltsarbeiten ausgeführt, so dass
die Wohnungstypologien weitgehend dem Originalzustand entsprachen. Die drei zusammenhän- genden Gebäude befanden sich teilweise in recht desolatem Zustand. Zustandsanalysen und Machbarkeitsstudien zeigten aber, dass die Bausubstanz, entgegen ersten Vermutungen, als
gut bezeichnet werden konnte und die Sanierung damit auch finanziell zu vertreten war.

Architektur

Der langgezogene rechteckige Baukörper wird strassenseitig von hervorstehenden Treppenhäusern markant gegliedert. Der mit Sandsteinquadern ausgemauerte Holzriegbau ist an den Fassaden mit Rundschindeln oder Verputz und bei den strassenseitigen Vorbauten mit einer horizontalen Holzverschalung versehen. Bei einer in den 1950er Jahren angebrachten Eternitschindelverkleidung wurde die ursprüngliche Fassadenoberfläche bis auf den Riegbau entfernt. Die Gebäude enthielten pro Geschoss je zwei 2-Zimmerwohnungen mit WC in den strassenseitigen Vorbauten und einen Küchenraum, der je nach Wohnungstyp hinter der Laube oder hinter der Eingangsfront angeordnet war. Nasszellen mit Bädern oder Duschen waren keine vorhanden.
An den Fassaden wurden alle nicht originalen Verkleidungen und Bauteile entfernt. Die ursprünglich verputzten Fassaden erhielten ihre charakteristischen Holzlisenen zurück und wurden somit originalgetreu wiederhergestellt. Bei den Fenstereinfassungen, Fensterbänken, Jalousieläden und den umfangreich verzierten Ortbrettern wurde grossen Wert auf «Reparieren anstatt Ersetzen» gelegt. Die Balkone wurden in filigraner Stahlkonstruktion der Fassade vorgebaut und pro Wohnung ein Fenster zur Balkontür vergrössert.
Für die Wohnungen im Erdgeschoss wurde ein direkter Zugang zum ruhigen Garten geschaffen, mit dieser Massnahme konnte die Wohnqualität zusätzlich erhöht werden. Wo immer möglich diente bei der Materialwahl, dem Farbkonzept und der Ausgestaltung der Details der Originalzustand als Referenz.
Aus den ursprünglich einundzwanzig 2-Zimmerwohnungen entstanden fünf 4-, drei 4 1⁄2-
und acht 2-Zimmerwohnungen. Die Zusammenlegung von zwei 2-Zimmerwohnungen wurde
mit einem minimalen Eingriff (Türöffnung) in die bestehende Bausubstanz erreicht. Die Zusam- menlegung hatte den Vorteil, eine der zwei Küchenräume als Bad umnutzen zu können. In den ver- bleibenden 2-Zimmerwohnungen wurde der Raum für Dusche und WC entweder im Anbau oder
im Bereich der ursprünglichen Küche eingebaut.
Durch dieses Konzept wurden die Grundrisse nur unwesentlich verändert, die ursprüngliche
räumliche Abfolge konnte so beibehalten werden. Die Estrichräume im Dachgeschoss wurden mit
der 2-Zimmerwohnung zu einer 4-Zimmerwohnung ausgebaut. Bedeutende alte Estrichfronten mit kunstvollen Beschlägen blieben erhalten und dienen heute als Zimmertrennwände. Tannenbohlen
als Bodenbelag, weiss ausgekleideten Wänden und Decken und die naturbelassene Estrichbrandmauer in Sandstein verleihen den Räumen einen eigenständigen und einzigartigen Charakter.

Gerelateerde projecten

  • Shanghai Suhe MixC World
    KOKAISTUDIOS
  • Welcome to the Stage!
    Kjellander Sjöberg
  • Hovering Kan-Too – Great Bay Area Center Showroom
    Wutopia Lab
  • Stockwell-Rodríguez Residence
    Belmont Freeman Architects
  • Haunsbergstraße | 1. Preis
    Architektinnen Schremmer.Jell ZT GmbH

Magazine

Andere projecten van atelier a und b ag

Heumoos in Ins
Ins, Zwitserland
Bundesarchiv in Bern
Bern, Zwitserland
Martiweg
Bern, Zwitserland
Schulhaus Schliern
Schliern, Zwitserland
MFH Bernstrasse
Meikirch, Zwitserland