Masterplan Birr-Wyde, Neumatt, Bachtalen
Birr, Zwitserland
- Architecten
- UC'NA
- Jaar
- 2019
- Klant
- Gemeinde Birr
- Team
- Manuel Alberati, Daniel Kündig, Pablo Uriona Sepulveda, Nicolas Rüegg, Leon Gloor, Tania Parra
- Verkehrsplanung
- Steinmann Ingenieure und Planer AG
- Nachhaltigkeitsplanung
- Durable Planung und Beratung GmbH
Auf dem Gebiet rund um die Wohnüberbauung Wyde erarbeitet UC’NA Architekten zusammen mit weiteren Fachplanern einen Masterplan. Hauptziel des Masterplans Birr Wyde-Neumatt-Bachtalen ist ein übergeordnetes, behördenverbindliches Instrument als Grundlage für die BNO-Änderung zu schaffen, welches im Rahmen der neuen Zonenvorschriften der Gemeinde die baurechtlichen Mängel klärt und die einvernehmliche Entwicklungsgrundlage des Areals sowie die Verstärkung der Siedlungsqualität sicherstellt.
Der Perimeter des Masterplans mit einer Gesamtfläche von 116’366 m2 liegt am östlichen Rand der Gemeinde Birr und wird begrenzt durch die Wyde-, Niedermatt- und Zentralstrasse und die Landwirtschaftsparzelle Kat. Nr. 827. Die Haupterschliessung des Areals erfolgt über die Ausfahrt 52 - Mägenwil auf der A1 oder Ausfahrt 19 - Brugg auf der A3 und über Lenzburgerstrasse zur Zentralstrasse. Der Städtebau fokussiert sich auf die Entwicklung der räumlichen Bezüge zum Dorfkern und der gewachsenen Struktur auf das Quartier Wyde sowie der Entwicklung der räumlichen Charakteristika bezüglich Frei- und Grünräume, Erschliessungsräume und Nutzungen. Dazu garantiert er hohe Verdichtungsmöglichkeiten für jeden Eigentümer und eine hohe Unabhängigkeit in der Realisierung und Etappierung. Zudem stellt der Masterplan eine angemessene Berücksichtigung der Umwelt sowie der Bedürfnisse der Dorfbewohner sicher.
Das Hauptmerkmal des städtebaulichen Konzepts wird auf die Ausrichtung der übergeordneten Gebäude in Ost-West-Richtung und in ihrer durchgängigen Verbindung zu qualitativen Frei– und Grünräumen definiert. Zur zunehmenden Bebauungsdichte von West nach Ost und zur Verdichtung der Wyde durch Zwillingsbauten kommen wenige markante Hochpunkte hinzu. Die Bauten behandelt die Fernwirkung und die Orientierung gleichermassen. Das Siedlungsbild wird durch eine niedrigere Zeilenbebauung im Gebiet Neumatt-/ Bachtalen neuinterpretiert. Zur Adelmatt und zur Wyde hin verdichtet sich die Wohnungsbebauung gestaffelt, wobei die vertikalen Sprünge die strenge der horizontalen Ausdehnung durchbrechen. Die Siedlungstopographie wird geprägt durch eine teilweise begrünte, bewegte Dachlandschaft. Sie werden als Terrassen, Dachgärten und auch für Photovoltaikanlagen genutzt und qualitativ unterschiedlich angedacht. Entlang der Wydenstrasse entsteht ein Zentrumsgürtel. Er ist räumlich tangential an das übrige Dorf und der bereits existierenden Mischzone in Lupfig angebunden. Das gesamte Masterplanareal weist bei einem Vollausbau eine Ausnutzungsziffer von 1.15 (AZ) auf. Diese Zahl ist um rund 0.3 höher als die heute mögliche Dichte.
Das Areal ist auch geprägt von seiner starken Durchgrünung und seinem mittelländischen, ländlichen Charakter. Die Wegevernetzung des Langsamverkehrs ist essentiell für die Integration des Perimeters. Dazu bietet die Planung durch unterschiedliche Verteilung von Platzanlagen und Ausprägung des Grünraums im Quartier abwechslungsreiche Aussenraumqualitäten mit verschiedenen Charakteren an. Zudem ist der Aussenraum in der Mitte des Areals durch eine parkartige Landschaft mit raumwirksamen Bäumen und Sträuchern definiert. Dieser Park ist als kollektiver und attraktiver Grünraum mit Spielplätzen und abwechselnd verdichteter Vegetation im Zentrum des Masterplangebietes als Begegnungszone für die BewohnerInnen zu interpretieren.
Der Masterplan wurde durch den Gemeinderat am 7. Juli 2018 zur freiwilligen öffentlichen Mitwirkung aufgelegt und ist zwischenzeitlich erfolgreich abgeschlossen.
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