Landwirtschaftbetrieb Pflug
Rheinau, Zwitserland
- Architecten
- Leuppi & Schafroth Architekten
- Locatie
- Breitenwegscheune, 8462 Rheinau, Zwitserland
- Jaar
- 2003 Auftragsart
Studienauftrag
Visualisierungen
Leuppi Schafroth Architekten
Veranstalter
Hochbauamt Kanton Zürich / Stiftung Fintan
Der historische Galgenbuck, die denkmalpflegerisch geschützte Breitenwegscheune wie auch die späteren Bauten des Landwirtschaftsbetriebes Pflug lagern in freien Abständen entlang der „Breitenwegstrasse“. Die Strasse folgt der natürlichen Geländekante, deren Niveaudifferenz bereits von den beiden alten Bauernhöfen betrieblich genutzt worden ist. Dieses vorgefundene Ordnungsprinzip ist genügend stark und gleichzeitig selbstverständlich, um die weiteren baulichen Interventionen darin einzubinden.
Landwirtschaftliche Bauten zeichnen sich oft durch grosse Volumina aus, die in sich komplexe betriebliche Abläufe zulassen. Die Analyse des baulichen Bedarfes für die Weiterentwicklung der Stiftung Fintan ergibt Anhaltspunkte, die eine Konzentration auf drei Interventionen zulässt.
Die Setzung der drei neuen Baukörper bekräftigt die Linearität, die Gruppenbildung und die freie Anordnung bei gleichzeitiger Einräumung von Sichtbezügen auf die beiden historischen Gebäude.
Der Freilaufstall wird auf der „Rinderweide“ errichtet und besetzt damit ein eigenes landschaftlich begrenztes Feld. Eine Fläche von dreissig mal siebzig Metern wird stützenfrei überdacht und mit einer wind- und regenschützenden Palisadenwand umhüllt. Als Möblierungsvorschlag werden das gesamte Futter- und Strohlager sowie der Melkstand mit Nebenräumen in der zentralen Zone als Kernbauten angeordnet. Damit können die Liege- und Futterplätze für die Tiere allseitig der Fassade entlang eingerichtet werden. Die drei Raumdurchdringungen zwischen den Futtervolumen dienen der maximalen Flexibilität und ermöglichen ein gruppenweises Wohnen im Ost-West-Typ.
Der neue Wohnbau für die Betreuerfamilien und für das betreute Wohnen wird in Opposition zum Freilaufstall und in respektvoller Distanz zum Galgenbuck auf die abfallende Wiese östlich des „Breitenweges“ gesetzt. Der Dreiklang aus Galgenbuck, Freilaufstall und Wohnbau wird mittelfristig ein neues Schwergewicht innerhalb des gesamten Landwirtschaftsbetriebes bilden.
Das Gegenüber von Stall und Wohnen berücksichtigt Wunschbezüge zwischen Betreuten und der therapeutisch wirkungsvollen Kuh.
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