Erhaltungs- und Interventionszentrum

Frutigen, Zwitserland
© Dominique Marc Wehrli
© Dominique Marc Wehrli
© Dominique Marc Wehrli
© Dominique Marc Wehrli
© Dominique Marc Wehrli
© Dominique Marc Wehrli
© Dominique Marc Wehrli
© Dominique Marc Wehrli
© Dominique Marc Wehrli
© Dominique Marc Wehrli
© Dominique Marc Wehrli
© Dominique Marc Wehrli
Architecten
Müller & Truniger
Locatie
Frutigen, Zwitserland
Jaar
2007
Bauleitung
Allenbach Trachsel (heute: JFB Architekten)

BLS EIZ Erhaltungs- und Interventionszentrum Frutigen

Das EIZ Frutigen ist der Werkhof des neuen Lötschberg Basistunnels. Es besteht aus zwei Hallen; der Halle Erhaltung und der Halle Intervention.
Der Standort der zwei Hallen am Bahnhof von Frutigen war durch die Geleiseanlage bereits vorgegeben. Es wurde eine möglichst einfache und doch ausdrucksstarke Konstruktion mit Holz erfunden welche es ermöglicht die Halle je nach Bedarf zu vergrössern, zu verkleinern oder gar zu verschieben. Die Gebäude sollten zuerst als Installationsplatz für den Ausbau des Lötschbergtunnel verwendet werden und später in die zwei Hallen “Intervention“, bzw. “Erhaltung“ umgewandelt werden.
Die Halle Erhaltung mit ihren Werkstätten und Lager dient dem Unterhalt des Tunnels . Die Halle Intervention beheimatet den Interventionszug für Einsätze im Tunnel, eine Lokremise und die lokale Feuerwehr.

Das Areal des Erhaltungs- und Interventionszentrums liegt parallel zum Gleisfeld des Bahnhofs Frutigen. Zusammen mit dem Bahntrassee markiert es den Übergang von der Hangkante zur Ebene und vom Dorf zum Gewerbebereich Frutigens. Die Positionierung der Neubauten ist durch die Anordnung der Geleise bereits weitgehend definiert. Die parallele, leicht gegeneinander verschobene Lage der Hauptbauten wirkt sich bestimmend für das ganze Areal aus. Nebenbauten, Freiflächen sowie allfällige Erweiterungsbauten ordnen sich diesem Prinzip unter. Die ebenfalls aus bahntechnischen Gegebenheiten resultierende fixe Kote über das ganze Areal ist als „Bahn-Ebene“ ablesbar: Die Stützmauer des Aussenlagers und die Gebäudeflucht der Erhaltungshalle bilden dabei eine horizontale Kante gegen das leicht abfallende Strassenniveau der Parallelstrasse.
Den gross dimensionierten Freiflächen zwischen den beiden Hallen werden Baumreihen zugeordnet. Diese verbinden die Volumen der Hallen und unterstreichen die Zäsur vom Dorf zum Gewerbegebiet. Die linear angeordneten Elemente der Anlage bilden einen ruhigen Vordergrund für die Bergsilhouette, die Gewerbebauten an der Parallelstrasse werden hingegen weitgehend ausgeblendet.

Die Architektur der Halle wird im wesentlichen durch zwei Punkte geprägt: Zum einen durch den industriellen Holzbau als Tragstruktur und zum zweiten duch die transparente Fassadenhülle aus Polycarbonatplatten. Das großflächig eingesetzte Industrieprodukt hat den Effekt einer besonderen Transparenz. In den Hallen ensteht eine angenehme helle Arbeitsatmosphäre. Das Halleninnere erscheint je nach Lichtverhältnissen in verschieden scharfen Umrissen. Nachts lassen die Stegplatten die Hallen als Leuchtkörper erscheinen. Die Kombination von bewährten und innovativen Elementen generiert einen soliden und zukunftsweisenden Ausdruck. Die transparenten Hallen vermitteln Zuverlässigkeit und Glaubwürdigkeit. Die extensive Dachbegrünung sowie die durchschimmernde Holzkonstruktion sind die sichtbaren Elemente des ökologischen Gedankens, welcher den Gebäuden zu Grunde liegt.

Preise:
- Holzpreis Schweiz, prix Lignum 09, Auszeichnung für den besonders hochwertigen und zukunftsweisenden Einsatz von Holz.
- Auszeichnung “best architects 09“, 2008
- “Holzbaupreis Berner Oberland 2007“ Hauptpreis
- “Neue Horizonte-Ideenpool holz21“, 2005

Bauherrschaft: BLS Alptransit AG und BLS AG

Gutachterverfahren Architektur, 2003, 1. Preis

Bau: 2005-2008

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