Berufsakademie Villingen-Schwenningen, 1. BA
Torna alla Lista di Progetti- Sede
- Friedrich-Ebert-Straße 28, 78054 Villingen-Schwenningen, Germania
- Anno
- 1997
- Team
- Achim Kosch, Jörg Mieslinger, Birgit Nicolay, Dirk Pussert, Nils Roscher
- Farbkonzept
- Manfred Hülsewig
Bei dem Grundstück handelt es sich um das ehemalige Uhren-Kienzle Areal am Rande der Innenstadt von Schwenningen, welches durch das Land Baden-Württemberg erworben und 1993 über einen Architektenwettbewerb zur Unterbringung verschiedener Einrichtungen der Berufsakademie einer neuen städtebaulichen Entwicklung zugeführt wurde. Bei dem Realisierungswettbewerb konnte sich das Architekturbüro Schädler & Zwerger mit einem 1. Preis und eindeutigem Preisgerichtsvotum durchsetzen, sodass bis 1997 anstelle eines nicht erhaltungswürdigen Industriebaus der 1. Bauabschnitt der insgesamt 3 Bauabschnitte umfassenden Gesamtkonzeption als Investorenmodell realisiert werden konnte. Dieser beherbergt Lehrsäle, Bibliothek, Große Hörsäle, Verwaltungs- und Seminarräume sowie Musik- und Gymnastikräume für das Wirtschafts- und Sozialwesen der Berufsakademie.
Die Fassadengestaltung reagiert mit vorgehängter Tonziegelfassade mit Fensterbändern zur Straße hin und mit großzügig verglaster Multiplex/Alu-Pfosten-Riegel-Konstruktion zum Park auf die unterschiedlichen städtebaulichen Gegebenheiten. Die zweigeschossige Foyerzone zu den Großen Hörsälen vermittelt Großzügigkeit und kommunikative Transparenz. Die Großen Hörsäle, die sich als Tiefenhörsäle in den Park schieben, erhalten durch ein Oberlichtband zusätzlich natürliche Belichtung, die auch die Sichtbetonwand mit abgestuften Graulasurtönen als Wandscheibe akzentuiert. Durch die Licht- und Farbgebung wirkt der Große Hörsaal introvertiert.
Im Gegensatz dazu öffnen sich die Lehrsäle maximal zum Park. Im Kopfbau ist u.a. der Raum für Musikerziehung untergebracht. Mit Holzvertäfelung und -parkett sowie großem Schiebefenster zum Postplatz hin erhält der Raum eine eigenständige Qualität. Die Bibliothek mit 47.000 Fachbüchern und vielen Fachzeitschriften ist von der Eingangshalle mit teilweise bedrucktem Glas abgeteilt, so dass die Blickbeziehung zum Park erhalten bleibt und die Auffindbarkeit günstig ist.
Öffnungen im Dach und in den Erschließungszonen belichten die Flure und lockern den Zweibund auf. Verbindungsstege aus begehbarem Glas, Glasaufzug und die über drei Geschosse durchgehende Lehrsaalwand in gelber Maltechnik mit unterschiedlich pastellfarbigen Türen unterstreichen den Eindruck einer lichtdurchfluteten Eingangshalle.
Architektenwettbewerb
10/1993
Grundsteinlegung
10/1995
Einweihung
07/1997
Bruttorauminhalt
23.851 m³
Bruttogrundfläche
6.400 m²
Nettogrundfläche
5.560 m²
Nutzfläche
3.511 m²
Gesamtkosten
9.500.000 EUR
Kunst am Bau
Karl-Heinz Bux, Michael Jäger,
Matthias Kohlmann, Achim Sakic
Auszeichnung
Beispielhaftes Bauen Schwarzwald-Baar-Kreis 1994-2004
Presse
wettbewerbe aktuell 1/1994
Deutsches Architektenblatt 12/2004