Neubau Sporthalle in den Breitwiesen
Gerlingen, Germania
- Architetti
- THOMA.LAY.BUCHLER. ARCHITEKTEN BDA
- Sede
- Jakob-Bleyer-Straße 1/1, 70839 Gerlingen, Germania
- Anno
- 2022
- Cliente
- Stadt Gerlingen
- Team
- Thomas Buchler Freier Architekt BDA, Cornelia Eisenbraun Dipl.-Ing. (FH) Architektin, Barbara Kieferle Dipl.-Ing. Architektin
- Statik
- Fast+Epp GmbH Darmstadt
- Elektroplanung
- Bauplanung Franz GmbH & Co. KG Eigeltingen
- TGA
- IWP Ingenieurbüro für Systemplanung GmbH Stuttgart
- Landschaftsplanung
- Winkler & Boje Stuttgart
Sport und Tanz zwischen Bäumen
Neubau Sporthalle in den Breitwiesen, Gerlingen
Der kubische Bau überzeugt schon von Weitem durch seine Schlichtheit und zurückhaltende Eleganz: Mit einer Fassade aus perforiertem, feingliedrigem Trapezblech und umlaufenden Fensterbändern bildet die neue Sporthalle in Gerlingen einen beeindruckenden Auftakt zum „Breitwiesen Stadion“. Das Gebäude, das im Herbst 2022 durch Thoma. Lay. Buchler. Architekten fertiggestellt wurde, schließt unmittelbar an die bestehende Außensportanlage und den neuen, am Spielfeld entlanglaufenden „Sportlerboulevard“ an, der eine Verbindung zu den seitlichen Tribünen sowie zum angrenzenden Schulhof der nahegelegenen Schule schafft. Damit fügt sich die Halle harmonisch in die umliegende Natur sowie die Nachbarbebauung ein.
Korrespondenz von Innen und Außen
Vom westlich gelegenen und erweiterten Parkplatz mit altem (und neuem) Baumbestand führt der Weg zum Haupteingang der neuen Zweifachhalle über das „Sportlerforum“, einen als Treffpunkt geplanten Vorplatz. Breit angelegte Sitzstufenanlagen aus Beton laden hier zum Ausruhen und Verweilen ein – ein schattenspendender Baum wurde in eine holzverkleidete Sitzinsel integriert. Betritt man die Sporthalle über den überdachten Eingangsbereich, gelangt man in das bis ins Obergeschoss offene Foyer – Wände aus Sichtbeton verleihen dem Raum einen robusten und lebendigen Charakter. Von hier aus bietet sich auf der einen Seite durch eine Glastüre ein direkter Blick in die Sporthalle. Auf der anderen Seite gelangt man in den östlich liegenden verglasten Flurbereich. Durch die großen, bündig gesetzten Fensterflächen weitet sich der Blick auf die Außensportfelder, Sitzbänke im Innen- wie im Außenbereich bieten Platz zum Zuschauen oder Warten. Wie im gesamten Halleninneren kontrastieren hier wenige, ausgewählte Materialen: das helle Fichtenholz (hier: der Schließfächer), der anthrazitfarbene Gussasphalt und der Beton der Wände und der Treppen, die ins Obergeschoss führen.
Bewegte Licht- und Schattenspiele
Über zwei Vorzonen gelangt man vom Flur aus in die dreifach teilbare Sporthalle. Das sichtbare, klar strukturierte Tragwerk aus Leimholzbindern schafft, zusammen mit der abgehängten Decke, den integrierten Lichtleisten und insbesondere der Wandverkleidung aus schmalen Fichtenholz-Lamellen, eine ruhige Raumatmosphäre und -akustik. Die großzügige Verglasung der Halle bietet maximale Helligkeit: Die großen Fensteröffnungen, die sich am oberen Hallenrand wie ein Band von der West- bis zu Nordseite ziehen, sowie die nach Osten ausgerichteten Oberlichter verbinden das Halleninnere mit der natürlichen Umgebung. Die sich bei Wind bewegenden Baumwipfel lassen ein beeindruckendes Licht- und Schattenspiel im Innenraum entstehen, das sogar durch die temperatur- und windgesteuerten Markisen sichtbar ist. Oberhalb der Halle verläuft ein schmaler Flur mit Brüstungen aus Stahlblech, der auch ohne Bänke als kleine Tribüne genutzt werden kann. Hier befinden sich die flexibel teilbaren Umkleideräume sowie weiter südlich auch die Sonderräume wie der großzügige Gymnastikraum. Mit seinen großen Fensterflächen und zusätzlicher Verglasung in Richtung Sporthalle vermittelt dieser das Gefühl, sich mitten in der Natur zu bewegen – ja, zwischen den Bäumen zu tanzen.
Nachhaltigkeit und Energieeffizienz
In der Planung legten die Architekten besonderen Wert auf eine nachhaltige Bauweise sowie die Minimierung des Energiebedarfs: Neben verschiedenen Maßnahmen zum Wärmeschutz wurde unter anderem auch eine zentrale Lüftungsanlage mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung verbaut, die versteckt in einem abgesenkten Dachbereich liegt und bündig mit der Oberkante durch Photovoltaikmodule ergänzt wurde. Beides ist aus der Umgebung nicht sichtbar. Die kubische und schlichte Anmutung des Gebäudes wird daher optisch nicht unterbrochen: Im Blick bleibt von allen Seiten die Lamellenstruktur der Fassade, die sich elegant mit der natürlichen Umgebung verbindet.
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