Evangelisches Zentrum am Ulrichsplatz

Augsburg, Germania
Foto © Marcus Ebener
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Architetti
Staab Architekten
Sede
Ulrichsplatz 17, 86150 Augsburg, Germania
Anno
2020

Am südlichen Ende der wichtigsten Prachtstraße in Augsburg entstand ein Neubau-Ensemble der evangelisch- lutherischen Kirche. Mit ruhigen Fassaden gestaltet das Gebäude die Ecksituation am Übergang von Urichsplatz zum Platzraum vor der evangelischen Ulrichskirche und der katholischen Basilika St. Ulrich und Afra. Um den Neubau an den Maßstab der Altstadtbebauung anzupassen, wurden der Amtssitz des Regionalbischofs, das Kirchengemeindeamt und das Pfarrhaus in einzelne Baukörper untergliedert und so zugeschnitten, dass drei Außenräume unterschiedlicher Größe und Bestimmung entstehen.
Über einen kleinen, den Kirchen zugewandten Vorplatz gelangen Besucher in das zentrale Foyer des Ensembles, dessen Doppelfunktion als Empfangsbereich des Regionalbischofs und Vorzone der Gemeinderäume beide Einrichtungen im Alltag verbindet. Das Foyer öffnet sich zu einem Innenhof, den das Pfarrhaus begrenzt.
Dieser geschützte Außenraum lässt sich mit den angrenzenden Räumen verbinden und für das Gemeindeleben vielfältig nutzen. Um die Wohngebäude am tiefer gelegenen Afragässchen nicht zu stark zu verschatten, wurde parallel zur Gasse ein hochgelegener Garten angelegt, von dem ein Treppenabgang zur Gasse führt.
Die Putzfassaden mit den hell gefassten Fenstern fassen die drei Gebäude gestalterisch zusammen und greifen den Farbkanon der Kirchen und der Altstadtgebäude auf. Mit den ortsüblichen, roten Biberschwanzziegeln fügen sich die geneigten Dächer in die Umgebung ein. Im Bereich der Sockelzone unterscheiden sich die Gebäude entsprechend ihrer Lage: Der horizontal strukturierte Putz und die metallgefassten Fensterlaibungen des Gemeindehauses am Ulrichsplatz vermitteln zwischen der Rustizierung der angrenzenden Altbauten und dem verglasten Foyer. Am Amtssitz des Regionalbischofs setzt sich dagegen die denkmalgeschützte Sichtziegelmauer fort, die am Milchberg und am Afragässchen das Grundstück säumt.
Auch wenn die präzise Setzung und der vielschichtige Bezug zur Umgebung dem Ensemble eine gewisse Zeitlosigkeit verleihen, spricht die Abstraktion der Fassaden und der Baukörper deutlich von seiner heutigen Entstehungszeit.

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