Gustav Adolf Kirche Düsseldorf

Düsseldorf, Germania
Foto © Jens Kirchner
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Architetti
Lepel & Lepel Architekt Innenarchitektin PartG mbB
Sede
Heyestr. 95, 40625 Düsseldorf, Germania
Anno
2014

Neugestaltung von Kirchenraum und Orgelprospekt, Konzeption der Prinzipalien

Der Wunsch nach einer flexiblen Nutzung des Kirchenraumes für verschiedene Gottesdienstformate kennzeichnet die außergewönliche Gestalt der Prinzipalstücke als Baukasten.

Nachdem sich die Kirchengemeinde Düsseldorf-Gerresheim im Rahmen von notwendig gewordenen Umstrukturierungen von zwei Gemeindezentren getrennt hat, ist die Gustav-Adolf-Kirche zum zentralen Ort für Gottesdienste geworden.

Die Bündelung der Aktivitäten von drei Gemeinden an einem Standort erfordert große Flexibilität, um eine neuen Einheit zu erreichen. Bei allen Einzelaspekten gilt es eine gemeinsame Identität zu entwickeln, die größer ist als der kleinste gemeinsame Nenner.

Die angestrebte flexible Nutzung des Kirchenraumes kennzeichnet unseren Entwurf der Prinzipalstücke und Ausstattung. Drei elegante und leichte Trägerstrukturen können unaufwändig im Raum versetzt werden. Darauf ruhen die modularen Prinzipalelemente, welche je nach Art des Gottesdienstes eingesetzt werden. Ähnlich dem Raum lasten die visuell schweren Volumina horizontal auf leicht wirkenden Strukturen aus poliertem Messing. Zusammen mit dem Ambo, ordnen sich die Rahmen entlang der Mittelachse des Raumes, welche durch das zentrale Kreuz in der Apsis ihren Abschluss findet.

Altar, Taufbecken, Kerzenständer, sowie zusätzliche Ablagetische sind als Baukastenprinzip aufgebaut. Die tragenden Strukturen aus poliertem Messing sind wertvoll und leicht. Ineinander geschoben bilden die drei Rahmen eine komplexe aber geordnete Einheit. Einzeln ermöglichen sie die Definition liturgischer Orte im Raum.

Die Prinzipalelemente aus massiver Räuchereiche liegen schwer auf. Sie werden nach Erfordernis des Gottesdienstes oder anderer Veranstaltungen angeordnet.
Der Altar ist das größte und zentrale Element. Auch wenn eine kleinere Gemeinschaft an den kleineren Tischen in der Mitte feiert, kann er im Bereich der Apsis bleiben, die so nicht verwaist aussieht. Das Taufbeckenelement ist schalenförmig ausgehöhlt und bietet Ablagefläche für während der Tauffeier benötigte Gerätschaft. Der Ständer der Osterkerze ist schmaler und kann verschiedenen Situationen zugeordnet werden.

Der Kirchenraum wird durch bestehende Bänke gesäumt und gefasst. Der Mittelraum wird durch lose Möblierung entsprechend verschiedener Gottesdienstformen oder Veranstaltungsformate flexibel bestuhlt. Die so geformten breiten Gänge ermöglichen Besuchern mit Rollatoren, Rollstühlen oder Kinderwagen bis zu den vorderen Sitzplätzen vorzudringen.
Die Umwidmung der alten Kirchenbänke zu raumbegrenzenden Architekturelementen vermeidet in ihrer Sinnfälligkeit den Konflikt, den unterschiedliche Sitzgelegenheiten in Raum auslösen. Die Einheit ist nicht unterbrochen. Die Unterschiedlichkeit im Raum ist direkt nachvollziehbar und gut zu akzeptieren.

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