Gemeinde- und Fachaltenzentrum Hagsfeld

Karlsruhe, Germania
Foto © PIA Architekten
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Architetti
PIA Architekten
Sede
Hagsfeld, Karlsruhe, Germania
Anno
2007

Entwurfsgedanken – Das Gebäude liegt am Ende einer Sackgasse im Stadtteil Hagsfeld und wird östlich vom Friedhof begrenzt. Der Ort verlangt also eine zum Friedhof orientierte ruhige und zurückhaltende Fassade auf der Straßenseite, am Ende einer Sackgasse aber einen visuellen und räumlichen Akzent um nicht in der Masse der angrenzenden Alltagsbebauung aus den 60er und 70er Jahren unterzugehen.

Das Projekt umfasst ein Fachaltenzentrum mit Dementenpflege mit 43 Betten und ein Gemeindezentrum.
Zwischen den beiden Baukörpern befindet sich ein Hof, der den Bewohnern zur Erholung dient oder auch für festliche Anlässe genutzt werden kann.

Besonders durch die Lage der Gebäude und die Verbindung des Fachaltenzentrums mit dem Gemeindezentrum ist es idealerweise möglich ältere Menschen am gemeinschaftlichen Leben teilhaben zu lassen und ihnen die Möglichkeit zu bieten, in ihrer bekannten Umgebung und Nachbarschaft wohnen zu bleiben.

Das Fachaltenzentrum berücksichtigt in besonderer Weise die räumlichen und organisatorischen Belange älterer und demenzerkrankter Menschen. Dunkle, nur mit Kunstlicht beleuchtete und in einer Sackgasse endende Flure galt es zu vermeiden. Die Planung berücksichtigt stattdessen die Forderung nach viel Tageslicht und frischen Farben um darüber Menschen zu aktivieren, was eine einseitige Anordnung der Zimmer um Innenhöfe bedingte, die auch für therapeutische Zwecke nutzbar sind. Dem bisweilen sehr starke Bedürfnis demenzerkrankter Menschen nach Bewegung wird dadurch Rechnung getragen, dass den Bewohnern einen permanenten Umlauf durch das Gebäude ermöglicht wird mit unterschiedlichen Blickbeziehungen nach außen.

Das Gemeindezentrum fügt sich wie oben erwähnt über den Innenhof räumlich an und schafft über diesen Hof eine für das Gemeindeleben räumlich sehr attraktive Zwischenzone. Der Gemeindesaal, den die Gemeinde zwischenzeitlich liebevoll ihren "Leuchtturm" nennt, ist bewusst an die Straße gerückt und soll über seine Gestaltung auf die besondere, dem Gemeinbedarf dienende Nutzung am Ende einer langen Sackgasse hinweisen. Dieser zeichenhaften Funktion wird die Architektur offensichtlich in wohltuender Weise gerecht. Es freut uns besonders, dass die Gemeinde über den Neubau eine starke Belebung erfährt. Die Gemeinde hat einen neuen Aufschwung erhalten und ist sehr glücklich über ihr Neues Gebäude, insbesondere über die Nähe zu einer ihr wichtigen sozialdiakonischen Einrichtung, dem Fachaltenzentrum.

Erwähnenswert ist sicherlich, dass dieses Projekt unter einem enormen Kostendruck stand und mit extrem geringen finanziellen Mitteln realisiert wurde. Die Anstrengungen galten demzufolge auch der Tatsache, mit geringen Finanzmitteln Architekturqualität in Sinne von Nutzung, Nachhaltigkeit und Gestaltung zu schaffen und nicht vor einem engen Budget zu kapitulieren. Alle Beteiligten glauben, dass sich diese Anstrengungen gelohnt haben.
Ort
Hagsfeld
Karlsruhe
2007
Bauherr
Evangelisches Kirchengemeindeamt Karlsruhe

Auftrag
über 1. Preis einer Mehrfachbeauftragung

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