Foto © Stefan Müller
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Wohnbebauung Genossenschaftsstraße

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Sede
Pforzheim, Germania
Anno
2010

Die historische Wohnbebauung unterhalb des alten Wasserturms spiegelt in ihren teils denkmalgeschützten Fassaden eine lückenlose durchgängige Straßenfassade wieder. Diese gewachsene Struktur besitzt ihren eigenen Reiz, den zu respektieren und fortzuschreiben höchste Priorität bei der Umsetzung des neuen Konzeptes hatte.

Das denkmalgeschützte Gebäude Genossenschaftsstraße 79 wurde komplett kernsaniert. Historische Deckenbalken und die schöne Klinkerfassade sind die noch einzig verbleibenden Zeitzeugen der einstigen Bebauung. Kernsaniert, aufgewertet und mit einer völlig neuen Wohnstruktur erstrahlt das Gebäude nun in neuem Glanz.

Neben zwei Zweiraumwohnungen bietet der sanierte Altbau auch eine, mit Dachschrägen durchzogene Maisonnette-Wohnung. Allen Wohnungen wurden kleine Loggien zugewiesen, sodass jede Wohneinheit auch den Blick ins Freie genießen kann. Bei der Kernsanierung dieses denkmalgeschützten Mehrfamilien-Wohnhauses mit Klinkerfassade wurden umfangreiche Sanierungsmaßnahmen getroffen. Die Außenwände wurden innenseitig mit Calciumsilikatplatten, die Kellergewölbedecken mit mineralischer Dämmung versehen. Der Dachstuhl und die Geschossdecken wurden neu aufgebaut, Fenster und Türen entsprechend der EnEV 2009 ersetzt. Durch Anwendung modernster Energietechnik konnte ein Synergieeffekt durch die Zusammenführung zweier Heizsysteme, einer Luft-Wasser-Wärme-Pumpe sowie einer solaren Heizungsunterstützung, entstehen. Das Ergebnis war ein ökologischer Energiemix, der durch eine Nachheizmöglichkeit mit einem Gas-Brennwert-System ergänzt wurde.

Hingegen war das Gebäude der Genossenschaftsstraße 81 nicht erhaltenswert. Dieses Gebäude musste vollständig rückgebaut werden. Errichtet wurde ein moderner Neubau, der sich mit seinen Fassaden nahtlos in die Bestandsbebauung einreiht. Eine absolute Besonderheit stellt die, dem Neubau zugehörige holzverschalte Ellipse dar. Straßenseitiger Blickfang und doch im Innenhof positioniert, ruht sie auf einer sich nach unten konisch verjüngenden Stahlbetonstütze und bildet ab dem ersten Obergeschoss einen zusätzlichen Wohnraum mit eingeschnittenen Loggia pro Stockwerk. Das begehbare Ellipsenflachdach bietet der Dachgeschosswohnung eine Dachterrasse, deren Ausblick beeindruckt. Eben diese Dachgeschoßwohnung des Neubaues weist besonderen Charme auf, da sie vom Neubau der Nr.81 hinüber in die angrenzende historische Nebeniusstraße 18 reicht, sodass das oberste Stockwerk sowohl aus Neubau als auch aus kernsaniertem Altbau besteht.

Ein weiteres schönes Detail ist der außenliegende, in einer Stahlbetonstele eingefasste Personenaufzug im Hof des Gebäudes Genossenschaftsstraße 81. Bedacht auf Einklang mit der Historie, harmoniert die straßenseitige Klinkerfassade des Neubaues außerordentlich gut mit der historischen Klinkerfassade des Altbaues. Aber auch die neuen und aufeinander abgestimmten Holzfenster des Gesamtkomplexes sowie die gleichwertig grob verputzen Innenfassaden der Gebäude bilden ein perfektes Zusammenspiel aus Alt und Neu, ein Miteinander von gewachsener Historie und zeitgemäßer Moderne sowie einen stimmigen Einklang der unterschiedlichen Materialien.

Bauherr
Arlinger Baugenossenschaft eG

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