Wohnüberbauung Kilchberg
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- Kilchberg, Svizzera
- Anno
- 2026
Studienauftrag, 1.Preis
Aus dem Jurybericht:
Die Verfasserinnen schlagen zwei sich auffächernde Baukörper entlang der Strasse vor. Diese Konzentration führt strassenseitig zu einer einladenden Eingangssituation und klaren Adressbildung. Die zwei Gebäude werden über eine Art Vorhof betreten und münden in einem grosszügigen, natürlich belichteten Treppenhaus. Durch diese Konzentration des Volumens am Strassenraum profitieren die Wohnungen von der bestmöglichen Lage in Richtung Aussicht. Die zwei Bauten sind aber auch aufgrund ihrer architektonischen Ausformulierung überzeugend in den Landschaftsraum eingebunden.
Der Entscheidung, die Baukörper in die Länge und am Strassenraum zu konzentrieren, liegt die Erkenntnis zugrunde, dass durch die angestrebte «Verdichtung nach Innen» entlang der Strasse zukünftig bei Ersatzneubauten grösseren Volumina realisiert werden. Mittels einer differenzierten Ausgestaltung der neuen Gebäude fügen sich diese dadurch sowohl in die bestehenden als auch eine möglich zukünftige Siedlungsstruktur ein.
Durch die Setzung der beiden Volumina an der Böndlerstrasse wird ein grosszügiger Freiraum in Richtung der Gleise freigespielt, welcher als gemeinschaftlicher Aussenraum einen gekonnten Mehrwert für die Bebauung schafft. Die Erschliessung der gemeinschaftlichen Flächen erfolgt ausserhalb der Gebäude über einen zentralen Weg mit mehreren kleinen Treppeneinheiten in der Mitte der Parzelle und über die Gebäude selbst. Der Hang wird intensiv bepflanzt und bietet so die notwendige Privatsphäre für die darin liegenden Aussensitzplätze der Wohnungen.
Die vorgeschlagenen Wohnungen dieses Projektes werden mit einer Kammerstruktur und einem fliessenden Wohn-/Ess- und Erschliessungsbereich versehen. Die Verfasserinnen entwickeln eine sehr durchgängige Grundrisstypologie mit hohen Raumqualitäten. Die Räume werden geschickt in das Volumen gelegt, so dass sie von innen, wie auch von aussen auf die vorgegebene Situation eingehen. Erker bereichern die Zimmer wie auch die Fassade, der fliessende Raum wird gut zoniert und durch seine Lage im Gebäude profitiert er von verschiedenen Lichtsituationen. Die entstehende Diagonale innerhalb des Wohn- raumes bietet eine reichhaltige Grosszügigkeit, bei welcher die Wohnung nicht auf den ersten Blick erfassbar ist und über Nischen und Plätze den Bewohnern die Möglichkeit gibt, nicht alles auf den ersten Blick preisgeben zu müssen. Die Nasszellen sind gut platziert und liegen strukturell übereinander, was die Gebäudeerschliessung effizient und nachhaltig macht. Gesamthaft können 23 Wohnungen realisiert werden.
Der vorliegende Entwurf schafft es, trotz der komplexen Ausgangslage mit verschiedenen Parametern wie Lärm und Terrain, ein qualitativ hochwertiges Projekt zu formulieren, das Eigenständigkeit vermittelt. Zudem bleibt der charakteristische Landschaftsraum des Rebberges in überraschender Grösse erlebbar.