Villa Aesch

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Die elegante Villa steht an einem sanft abfallenden Nordhang am Dorfrand mit unverbaubarer Aussicht über das Wüerital. Im Norden der Parzelle steht alter Baumbestand, den es zu respektieren und zu erhalten galt. Als Inspirationsquelle für die Villa diente die Vorliebe des Bauherrn für die Präriehäuser des verstorbenen Architekten Frank Lloyd Wright.

Da die Bauzone nur eingeschossige Bauten zuliess, war diese Vorliebe eine ideale Basis für den Entwurfsprozess. Die Villa erstreckt sich über eine weitläufige, aber nicht langweilige Gesamtanlage. Sie besteht im Wesentlichen aus drei Körpern: dem Bibliotheksteil, dem Wohn-Ess-Küchenbereich und dem Schlafbereich. Ein vierter, untergeordneter Bauteilkörper nimmt die Doppelgarage auf. Durch eine geschickte Orientierung und Abdrehung der vier Körper zueinander entstehen Freiräume, die als Eingangsbereich, Foyerhalle und Erschliessungskorridor genutzt werden. Diese Freiräume schaffen den Bezug zur Aussenwelt und lassen Inneres und Äusseres verschmelzen. Der Gedanke von ineinander fliessenden Aussen- und Innenbereichen wird auch im Wohnzimmer deutlich. Dieses hört nicht einfach bei der Verglasung auf, sondern gerade weil die grosszügige Verglasung den Blick uneingeschränkt frei gibt, scheint das Wohnzimmer bis zum alten Baumbestand im Norden zu reichen. Dieser Eindruck wird auch nachts durch eine inszenierte Beleuchtung der Bäume aufrecht erhalten.

Die Dachgestaltung folgt der Raumaufteilung und gliedert sich in ein Hauptdach und zwei zueinander winkelförmig angeordnete Nebendächer. Die sanft geneigten Walmdächer haben zur Fassade hin eine grosszügige Auskragung. Die Wasserrinne ist verdeckt und die Untersicht des Dachvorsprunges beplankt. Dadurch wirken die Dächer wie aufgesetzte Hüte. Dieser Effekt wird durch die umlaufende Schattenfuge zwischen Dach und Fassade verstärkt. Die Dächer scheinen zu schweben. Es wurde konsequent auf edle Materialien gesetzt: heller Travertin beim Bodenbelag, und zwar innen und aussen. Für die Schlafräume wurde ein Parkett aus Birnbaumholz gewählt. Die Kücheninsel und die jeweils in braun gehaltenen Einbaumöbel wie zum Beispiel die Bibliothek oder die Waschtischunterbauten sind ebenfalls aus Birnbaumholz gearbeitet.
Für die Küchenabluft kam ein massiver Körper aus Chromstahl zum Einsatz. Er besteht aus einem Stück und schwebt über der Kücheninsel. Oberhalb der Küche wurde ein plastisch gestaltetes Oblicht errichtet. In den Nasszellen wurden ebenfalls - allerdings kleinere - Oblichter eingebaut. Die Schränke sind putzbündig eingelassen, nichts steht hervor. Dies trägt zu der ruhigen Atmosphäre des gesamten Objekts bei.

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