Sanierung, Wohnbau Linz

Linz, Autriche
Photo © Mark Sengstbratl, Tp3 Architekten
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Architectes
Tp3 Architekten
Lieu
4020 Linz, Autriche
Année
2022
Équipe
A. Henter, M. Rabengruber, W. Mayer

Eines der wichtigsten Betätigungsfelder in der Architektur sind mittlerweile Sanierungen und Umbauten des Gebäudebestandes geworden. Das entscheidende dabei ist jedoch, dass man dem Bestand eine "Chance" auf Weiterentwicklung gibt, denn es handelt sich hier nicht nur um materielle Werte, sondern auch um ideelle.
Auch wenn es eine Herausforderung ist, eine Balance zwischen Dichte, Vielfalt und Offenheit zu finden, brauchen wir diese innerstädtischen Eingriffe, die bestehende Strukturen verändern und verdichten, ohne neue Straßen und Siedlungen am Stadtrand schaffen zu müssen!

BESTAND
Mitten in der Linzer Innenstadt liegt innerhalb eines großräumigen Gevierts, gebildet durch unterschiedlich aneinandergereihten Einzelbauten, ein großer Innenhof, in deren Mitte diese beiden Gebäuderiegel sitzen. Durch deren Stellung innerhalb des durchgehenden Hofes, sind sie nach Süden orientiert und ohne gegenseitige Beeinträchtigung von zwei Seiten belichtet, obwohl die umliegende Bebauung teilweise deutlich höher ist.

Durch die angrenzende Nachbarbebauung, die durch unterschiedlichste Gebäudevolumen gekennzeichnet ist, ist die vorhandene Gebäudestruktur des Innenhofes kaum wahrnehmbar, außer man wagt einen Blick durch die offene Einfahrt.

AUFSTOCKUNG
Bei dieser Bauaufgabe nimmt der Aufbau eine klare Haltung ein, denn die Aufstockung ist einheitlich ausformuliert und erweitert den massiven Bestand durch ein ebenfalls massives Volumen, dass die bestehende Gebäudekontur (mit Ausnahme der hinteren Bebauung), ohne Rücksprünge übernimmt. So entsteht eine markante Kubatur, in der die Aufstockung klar ablesbar bleibt. Ein schmales Gesimse, das die bestehende Traufe darstellt, differenziert in der Außenansicht die Proportionen der an sich gleich hohen Geschosse.

Die beiden parallel verlaufenden Gebäudetrakte werden jeweils um ein Vollgeschoss und ein Dachgeschoß erweitert, - im hinteren Bereich wird die baufällige Struktur abgetragen und ein 7-geschoßiger Baukörper errichtet.

Im Sinne des geltenden Bebauungsplanes wurde jedoch auf eine "einheitliche, durchgehende" Aufstockung (wie bei einem Blockrand) verzichtet und eine differenzierte Höhenentwicklung ausgebildet. Durch diese gestaffelte Dachlandschaft entstehen für die Wohnungen in den Dachgeschossen zugeordnete und geschützte Terrassen. Auf Vorsprünge oder Balkone wird wie im Bestand verzichtet, - die Wohnungen erhalten jedoch eingeschnittene Loggien und großzügige Dachflächenfenster, die Penthouse-Wohnung ein innenliegendes Atrium.

"In den Dachgeschossen der bestehenden Gebäude liegt ein gigantisches Potential, denn wir könnten ohne jeden Verlust von öffentlichen Räumen leben, wenn wir alle Dächer nutzen würden!"
(Reiner Nagel, Präsident der Bundesstiftung Baukultur).
„Verwobene“ Funktionseinheit.
Im Zuge der Hofbebauung wurden in den Dachgeschossen maßgeschneiderte und individuelle Wohnungs- und Bürogrundrisse geschaffen.

Wenn man sich innerhalb diesen Räumlichkeiten bewegt, dann denkt man scheinbar an die Penrose-Treppen von M.C.Escher :-) , denn man kann sowohl über das öffentliche Stiegenhaus als auch über die innenliegenden Stiegen, alle Geschoßebenen erreichen.

Das Entwurfskonzept stammt von Architekt DI. Andreas Edelbauer, dass von den Tp3 Architekten weitergeführt und planlich umgesetzt wurde.
Die Einrichtung der gezeigten Innenräume von: "Manzenreiter - Möbelhaus Linz und Freistadt".

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