Hauptzentrale der Drees & Sommer AG

Stuttgart, Allemagne
© Zooey Braun
© Zooey Braun
© IF Group
Dessin © IF Group
Architectes d'Intérieur
Ippolito Fleitz Group – Identity Architects
Lieu
Obere Waldplätze 13, 70569 Stuttgart, Allemagne
Année
2013

Drees & Sommer begleitet als internationales Unternehmen öffentliche und private Bauherren sowie Investoren bei allen Fragen rund um die Immobilie. Zum Leistungsportfolio gehören u.a. Entwicklungsberatung, Projektmanagement, Engineering, Infrastrukturberatung und Strategische Prozessberatung. Derzeit arbeiten über 1.500 Mitarbeiter an 17 deutschen und 18 internationalen Standorten. Durch jahrelange Erfahrungen in den Bereichen innovative Nutzungs- und Raumkonzepte und mitarbeitergerechte Prozesse in Unternehmen stellte Drees & Sommer höchste Ansprüche an die Umgestaltung des Stuttgarter Bürogebäudes.

Angesichts der hohen Auswärtspräsenz der meisten Mitarbeiter galt es, das Prinzip der festen Arbeitsplatzzuteilung aufzubrechen und ein non-territoriales Arbeitsplatzsystem zu etablieren. Höhenverstellbare Arbeitsplätze erlauben die Adaption des Arbeitsplatzes an den jeweiligen Nutzer. Gleichzeitig wird das Arbeitsplatzangebot optimal ausgelastet. Eine Mischung von separierten Einzelbüros und Teamarbeitsplätzen sowie offenen Multizonen und intimen Rückzugsarbeitsinseln garantiert die variable Nutzung der Flächen. Den unterschiedlichen Bedürfnissen für Gesprächssituationen wird durch ein differenziertes Angebot an kommunikativen Zonen begegnet. Herkömmliches „Abteilungsdenken“ ist hiermit überholt. Die Mitarbeiter arbeiten dezentral und bilden nach Erfordernis bereichsübergreifende Kompetenzteams. Kommunikationswege werden so effizient verkürzt.

Die neue Bürowelt präsentiert sich in fließenden Räumen, zoniert durch frei eingestellte Rückzugsinseln und halbhohe Funktionsmöbel für Druck- und Faxgeräte. Die blickoffen abgetrennten Büroräume bleiben in der Wahrnehmung Teil des Gesamtraumes. Der in einer Verlaufspixelgrafik verlegte Teppichboden definiert Tisch- und Laufbereiche und unterstreicht gleichzeitig die Dynamik des Gesamtraumes.

Die Arbeitsbereiche der Assistenzen sind an zentralen Stellen im Raum verortet und können den jeweiligen Teams zugeordnet werden. Die halbrunde Tischform unterstreicht ihre Sonderfunktion im Raum. Die Kernzonen mit integrierten Nebenräumen wurden raumhoch mit einer umlaufenden Schrankwand verkleidet, die Stauraum, Schließfächer, eine zentrale Versorgungsstation sowie die raumlufttechnische Versorgung in sich integriert. Die warme Akazienholzoberfläche steht hierbei in angenehmen Kontrast zu der neutraleren Farbpallette der Trennwände und Möbel.

Mit dem Marketplace wurde ein zentraler Kommunikationsort im Gebäude installiert, der neben der hauseigenen Cafeteria für Pausen, aber auch für informelle Besprechungen und Kundenmeetings genutzt wird. In einem langgezogenem Abteil bieten jeweils vier Plätze in drei Booths Platz für diskrete Unterhaltungen. Davor ist ein langer Tisch für größere Teambesprechungen oder gesellige Pausen angeordnet. Der Bartresen separiert die Küche vom Raum und bietet Gelegenheit für den zwanglosen Austausch bei einer Tasse Kaffee. Kleinere Zweiertische für schnelle Pausen sowie ein Loungebereich komplettieren das vielseitige Platzangebot. Die vorgelagerte Außenterrasse erweitert den Raum in den zentralen Innenhof des Büro-Campus‘.

Der Tiefe des Raumes und der hiermit verbundenen Schwierigkeit der natürlichen Belichtung wird mit einem durchdachten Licht- und Materialkonzept begegnet. Der abnehmenden Intensität des Tageslichteinfalles wird durch einen umgekehrten hell-dunkel Verlauf des Teppichmusters entgegengesteuert. Der Kernbereich mit seinen Schrankfronten aus Akazienholz wird über ein in der Decke mitgeführtes LED-Lichtband als vertikale Lichtfläche aktiviert. Die Mischung aus konzentriertem Licht über den Tischen und gestreutem Licht in den Bewegungszonen sorgt für eine abwechslungsreiche und zugleich funktionsspezifische Lichtatmosphäre.

Mit einem durchgehenden Teppichboden und einer abgehängten Lochrasterdecke wurden Schall-absorbierende Flächen in das Gebäude integriert. In den höher frequentierten Laufzonen entlang der Kerne sind alle Schrankfronten und Wandverkleidungen aus perforierten Akustikplatten gefertigt.

Mit stoffbespannten Paneelen zwischen den Einzelarbeitsplätzen wird darüber hinaus die Schallemission direkt an der akustischen Quelle absorbiert. Hochfloriger Teppichboden sorgt in den Besprechungsräumen für eine angenehme Raumakustik. Im Marketplace als besonders intensiv genutzte Kommunikationszone unterstützt eine stark absorbierende Holzlamellendecke Raumatmosphäre und Akustik.

Mit der Umgestaltung des Stuttgarter Bürogebäudes von Drees und Sommer wird im Unternehmen die Umstellung zu einer neuen Arbeitsphilosophie vollendet. Die Loslösung vom festen Arbeitsplatz hin zum „non-territorial-office“ wird einer zeitgemäßen Arbeitswelt gerecht, in der flexible Arbeits- und Präsenzzeiten sowie fluktuierende Teamgrößen alltäglich geworden sind. Der Umbau des 20 Jahre alten Bestandsgebäudes ist beispielhaft für die Herausforderungen zahlreicher Liegenschaften dieser Jahre in Hinblick auf die Anforderungen an ein kommunikatives Arbeitsumfeld von heute und morgen.

Kunde
Drees & Sommer AG

Fläche
2775 m2

Team
Peter Ippolito, Gunter Fleitz, Tilla Goldberg, Gideon Schröder, Roger Gasperlin, Tim Lessmann, Trung Ha, Timo Flott, Tanja Ziegler

Lichtplanung
Lichtwerke Köln
Stefan Hofmann

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