Rocket Internet
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- Berlin, Allemagne
- Année
- 2016
Für das börsennotierte Internetunternehmen Rocket Internet wurden 2016 die Büroflächen im Rocket Tower, dem ehemaligen GSW-Gebäudekomplex in Berlin-Kreuzberg, umgestaltet. Der Gebäudekomplex, bestehend aus dem 17-geschossigen Turm, originär aus 1961, der 22-geschossigen Hochhausscheibe, dem 3-geschossigen Flachbau und der „Pillbox“ entstand 1995-99 nach den Plänen des im Wettbewerb hervorgegangenen Siegerbüros Sauerbruch Hutton. Es galt seiner Zeit als visionär in seiner Architektur und Energiebilanz. Seit 2016 ist Rocket Internet alleiniger Hauptmieter des Turms und der Scheibe und hat seinen Firmensitz dort eingerichtet.
De Winder waren seit 2015 für Rocket Internet in der Immobiliensuche und –beratung tätig und haben das Konzept für das neue Flächenlayout und Interior Design des neu entstehenden Start-up-Campus entwickelt. Für die Sanierung und den Umbau des Komplexes zeichnen Hillig Architekten verantwortlich.
Ziel war eine Aufwertung der Innenräume bei gleichzeitiger Bewahrung des Visionären von Sauerbruch Hutton und die Schaffung von qualitätsvollen, ergonomisch ausgerichteten Arbeitsplätzen für über 2.000 Mitarbeiter.
Dazu erfolgte eine Neuorganisation der Grundrisse im Turm mit Auflösung der vorhandenen klassischen Zellenstruktur und neuer haustechnischer Infrastruktur, die Ebenen in der Hochhausscheibe wurden durch Rückbau der partiell vorgefundenen Zellenbüros wieder freigeräumt. Die durch die Öffnung entstandenen, beidseitig lichtdurchfluteten Räume wurden in ihren neuen Grundrisskonstellationen an die Bedürfnisse der jeweiligen Abteilungen angepasst.
So erhielten Teams, die bei der Arbeit Ruhe benötigen, konzentrationsfördernde Rückzugsbereiche, hingegen kommunikationsstarke Abteilungen, wie beispielsweise das Business Development Department, offene Flächen zum Austausch. Alle Arbeitsplätze wurden mit elektrischen höhenverstellbaren Sitz-/Stehtischen und ergonomischem Sitzmobiliar sowie akustisch wirksamen Paneelen ausgestattet. Whiteboards und farbige Lounge-Inseln, Meetingbereiche und jeweils ein Boardroom an der Nordspitze jeder Etage der Scheibe ergänzen diese Bereiche. Für Teammeetings, kleinere Präsentationen oder Workshops wurde im 13. OG des Turms ein Auditorium für bis zu 50 Personen integriert.
Der offizielle Empfangsbereich mit Tresen und Wartelounge ist im 14. OG der Hochhausscheibe angesiedelt. Hier wurden bestehende Holzglaselemente der ehemaligen Zellenstruktur wiederverwendet, um den Empfang von den Arbeitsplätzen abzugrenzen.
Zentraler Anlaufpunkt für alle Rocket-Mitarbeiter ist der Besprechungs- und Loungebereich im 16. OG des Turms mit Aufgang zur darüber liegenden Dachterrasse. Sechs Meetingräume in unterschiedlicher Größe stehen den Mitarbeitern und Gästen auf dieser Etage zur Verfügung. Bestandteil der Lounge ist der Diner mit Küchentresen sowie das großzügige Wohnzimmer mit einer ca. 30 m langen Sitzlandschaft und einem Kaminzimmer. Das Wohnzimmer dient als Pausenbereich, Partyzone oder Meetingarea für bis zu 200 Personen.
Für All Hands Meetings als auch für externe Veranstaltungen wurde der ehemalige GSW-Konferenzbereich im 1. OG der Scheibe als das neue Rocket Tower Konferenzzentrum modernisiert, dessen Herzstück der rund 200 m2 große Konferenzsaal bildet. Der Raum für bis zu insgesamt 200 Personen verfügt nun über modernste Konferenztechnik, einem LED-Screen sowie Soundsystem. Unter Beibehaltung der Raumgeometrie von Sauerbruch Hutton wurden lediglich die Farben und Oberflächen neu konzipiert. Durch Reduktion auf die prägenden Materialien des Raums und die Farben schwarz/weiß wird die ursprüngliche Raumidee wieder in den Mittelpunkt gestellt. Decke und Boden bilden eine helle Einheit, die vom Kirschholz der Wandverkleidung umhüllt wird. Zwei große Multifunktionsflächen und sieben Gruppenräume im Turm ergänzen den Konferenzbereich auf dieser Ebene.
Der Sportbereich im Erdgeschoss des Gebäudes, der in Zusammenarbeit mit der Fitnesskette McFit Global Group GmbH umgesetzt wurde, erhielt neben den Kardio- und Gerätearealen eine Cyberrobics-Videowall. Im 17. OG der Scheibe ist der Beta-Space angesiedelt, wo bis zu vier unterschiedliche Start Ups an großflächigen Arbeitsinseln an ihren Konzepten arbeiten.
Um den eigentlichen „inneren Raum" der Gebäude wieder erfahrbar zu machen, wurde neben der Öffnung des Grundrisses besonderer Wert auf eine reduzierte Farb- und Materialwahl gelegt. So wird nun durch den hellgrauen Kautschukbodens korrespondierend zur Sichtbetondecke auf allen Etagen die Weite des Raums betont und der Blick auf die umgebende Stadtlandschaft gelenkt.
Bauherr
Rocket Internet SE
Kenndaten
BGF: 22.000 qm