Lichtmasterplan Freiham-Nord
Back to Projects list- Location
- München, Saksa
- Year
- 2015
Lichtmasterplan | Aufbauend auf einem unbespielten Stadtbild wird hier ein Masterpan für die Beleuchtung des Stadtteils Freiham Nord dargestellt, mit dem Ziel alle Aspekte einer ganzheitlichen Lichtplanung zu vereinen. Die Beleuchtung dient der Verkehrssicherheit und beeinflusst das Wohl- und Sicherheitsempfinden. Sie prägt die Wahrnehmung von Stadträumen und –flächen und soll das abendliche und nächtliche Stadtbild positiv formen. Hierzu gehört die Erfahrbarkeit von städtebaulichen Strukturen, die Orientierung durch das intuitive Erkennen von Wegeführungen und –hierarchien, sowie die Aufenthaltsqualität auf Plätzen und in Parks. Besondere und einprägsame Bestandteile der Stadt, wie Plätze, Knotenpunkte, Freiflächen und Wege gilt es, unterstützt durch die Beleuchtung, zu gestalten.
Grundlagen | Neben der Beachtung der gängigen Maßnahmen zur Verkehrssicherung gilt es, bei der Beleuchtung von Straßen, Wegen und Plätzen, das Sicherheits- und Wohlbefinden bei Nacht zu fördern, sowie den optischen Komfort unter Berücksichtigung ökologischer und ökonomischer Aspekte zu optimieren. Alleine die Empfehlungen von Normen und Regelwerken zugrunde zu legen und auf dieser eine energieoptimierte Ermittlung maximaler Mastabstände durchzuführen, ist hierbei nicht zielführend. Es ist entscheidend, die Möglichkeiten moderner Lichttechniken in das optimale Verhältnis zu den geometrischen und visuellen Gegebenheiten zu setzen. Hierbei ist die ausgewogene Betrachtungsweise zwischen Lichtpunktabstand und –höhe, möglicher Verschattung durch Bäume, geringer Blendungsgefahr, wirtschaftlichem Betrieb und Vermeidung von Lichtverschmutzung von hoher Wichtigkeit.
Wege- und Platzhierarchien | Die Hierarchie der Wegeführung beginnt mit zwei Hauptkategorien: Die Hauptverkehrsachsen bzw. Sammelstraßen, sowie die Wohnstraßen. Diese Unterscheidung wird durch die Charakterisierung der Beleuchtung nachgezeichnet. Große Lichtpunkthöhen, mit einer gleichmäßigen Ausleuchtung in neutralweißer Lichtfarbe, bezeichnen die Hauptverkehrsachsen. In den Wohnstraßen und auf den Plätzen wird durchgehend eine warmweiße Lichtfarbe gewählt. Außer im Stadtteilzentrum betragen die Lichtpunkthöhen dort nicht mehr als 6 m.
Auch der Freihamer Anger, als Fuß- und Radwegachse, trägt die Funktion einer Hauptverkehrsachse. Er hebt sich durch den Typus der Beleuchtung von den übrigen Wegen ab, wird jedoch, seinem Charakter als Anger angemessen, in Warmweiß beleuchtet.
Das Stadtteilzentrum erhält eine eigene, markante Beleuchtung, welche die Bedeutung als Zentrum und Stadtplatz deutlich heraushebt.
Die Beleuchtung im Quertierzentrum ist dagegen zurückhaltend gewählt. Sie ordnet sich der Bedeutung des Platzes als Grünfläche unter.
Knotenpunkte | Generell wird das Beleuchtungsstärkeniveau auf Kreuzungen angehoben. Maßgeblich für die Orientierung sind Erkennungsmerkmale wie Gebäudefassaden, sowie besondere gestaltende oder wegweisende Elemente. Diese Bestandteile der Knotenpunkte werden durch die Beleuchtung gezielt hervorgehoben.
Gebäudefassaden | Durch Leuchtdichten auf vertikalen Flächen werden Raumdimensionen erfahrbar gemacht und an hohen Gebäuden markante Orientierungspunkte gesetzt. Indem man gezielt und blendfrei Fassadenelemente oder Gebäudekanten aufhellt, werden insbesondere der Stadtplatz, sowie der Bahnhofsplatz als zentraler, städtischer Raum definiert. In den Quartiersbereichen weiter nördlich wird die Beleuchtung zurückhaltender, zur Akzentuierung einzelner Gebäudeteile eingesetzt.
Planungsworkshop
2015, erster Rang
Pilotprojekt für die Platz-, Straßen- und Wegebeleuchtung eines gesamten Stadtgebietes in LED-Technik
Bauherr
Stadt München
Lichtplanung
Day & Light Lichtplanung
Lichtmasterplan