Kinderhaus St. Maria

Der Ort, ein Gebäude in Passivhausstandard, und die Kostenvorgaben erforderten unserer Meinung nach einen konsequenten Entwurfsansatz hinsichtlich Kompaktheit und guten A/V -Verhältnis. Aus diesem Grund, aber auch aus organisatorischen Gründen, (Übersichtlichkeit und kurze Wege) haben wir uns an dieser exponierten Stelle für ein zweigeschossiges, kompaktes Gebäude mit Atrium entschieden, welches sich durch seine skulpturale Wirkung und Erschließung präzise in den Stadtraum einbindet.

Aktive Solarenergienutzung – Das Atriumdach wurde mit in die Verbundverglasung integrierten Solarzellen belegt, die damit das Atrium ausreichend verschatten aber gleichzeitig Energie liefern, insbesondere dann, wenn sie zur Entlüftung des Atrium besonders benötigt wird (Gleichzeitigkeitseffekt). Mit den Solarzellen soll die komplette Antriebsenergie des Gebäudes substituiert werden, so dass es sich bei dem Kindergarten bilanziert um ein "0 - Energie Haus" handelt.

Städtebau – Der Kindergarten positioniert sich entlang der Hieronymus- Nopp- Straße und bildet dort einen Vorplatz, der sich vom Eingang aus Richtung Stadt und mit Sichtkontakt zur Kirche hin öffnet. Entsprechend der örtlichen Bautradition präsentiert sich der Kindergarten als Satteldachhaus und fügt sich damit in das städtebauliche Erscheinungsbild ein.

Die "kleine Stadt" – Die unterschiedlichen Funktionsbereiche: Gruppenräume, Schlafen, Werken, Sanitär sind im Kinderhaus um ein helles Atrium ausgerichtet und baulich wie eine kleine Stadt angeordnet. Mittelpunkt des täglichen Lebens ist der zentrale Marktplatz. Um ihn herum orientieren sich Räume und Raumgruppen in verschiedenen Formen und Inhalten. Das Raumkonzept bietet ideale Voraussetzungen für die Arbeit in Kleingruppen und das soziale Lernen.

Organisation – Das Raumprogramm wurde zur Optimierung der Kosten, Akustik und Verteilung der Kinder auf zwei Ebenen verteilt. Im Erdgeschoss befinden sich die Kleingruppen mit Kindern im Alter von eins bis drei Jahren, sowie die behinderten Kinder und eine Gruppe mit Gruppenräumen für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahre. Im Obergeschoss befinden sich die restlichen fünf Gruppen für die Regelgruppe. Die Verwaltung befindet sich am Eingang entlang der Hieronymus-Nopp-Straße auf beiden Geschossen. Zur stark befahrenen Dammstraße wurde ein Laubengang ausgebildet mit einer davor hängenden Lattenkonstruktion, die gleichzeitig die Räume nach Süden vor Überhitzung schützt. Das großzügige Atrium trägt zur solaren Unterstützung bei und dient zusätzlich als überdachte Spielfläche für die Kinder an verregneten oder kalten Tagen.

Bauherr
Stadtverwaltung Philippsburg

Mitarbeiter
Perter Jasinko