Haus für einen Gärtner

Eichberg, St. Gallen, Switzerland
Foto © Roland Bernath, Zürich
Foto © Roland Bernath, Zürich
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Foto © Roland Bernath, Zürich
Foto © Roland Bernath, Zürich
Foto © Roland Bernath, Zürich
Arquitectos
EMI Architekt*innen
Ubicación
Eichberg, St. Gallen, Switzerland
Año
2007

Der Neubau dient mit Werkstatt, Magazin, Garage und Büro einem kleinen Gärtnereibetrieb und bietet daneben Wohnraum für die Familie des Gärtners. Der Ausdruck des Neubaus wird durch den Charakter eines Zweckbaus bestimmt und erinnert sowohl an rurale Vorbilder der Umgebung als auch an anonyme Gewerbebauten der 1950er Jahre. Für den Entwurf der Wohnung bedeutete der Vorrang des Zweckbaus eine entwerferische «Befreiung», da es für diese Form des Wohnens keine tradierten Vorbilder und bestimmenden Typologien gibt. Weiter sprach das äusserst knappe Budget für das gewählte Konzept, da ein «roher», materialbetonter Ausdruck mit dem gängigen Wunschbild des Einfamilienhauses schwierig vereinbar schien.
Die Gewerberäume der Gärtnerei liegen zur Strasse orientiert, die Wohnräume hingegen öffnen sich zum Garten. Das Volumen ist eingeschossig organisiert, wodurch es die vorgefundene Wertung zwischen repräsentativen Wohn- und untergeordneten Gewerbebauten weiterentwickelt und nicht zuletzt auf die Anforderungen der Ortbildschutzzone reagiert. Einzig ein Dachaufbau, in dessen Bereich sich Wohnen und Arbeiten verschränken, durchbricht diese einfache Volumetrie und schafft eine gewisse Expressivität im plastischen Ausdruck.
Die Tragstruktur wird von Stahlrahmen gebildet, die von Aussenwand zu Aussenwand einen grossen, hallenartigen Innenraum aufspannen. Auf den Stahl, der im Innenraum sichtbar belassen wurde, sind Dach- und Wandelemente aus Holz montiert. Sie steifen die Stahlstruktur aus und verschmelzen sämtliche tragende Teile zu einer hybriden Tragstruktur. Dach und Fassade wurden schliesslich grösstenteils mit naturbelassenem Eternit verkleidet, welches das Haus in Verwandtschaft zu den erwähnten Bauten der 1950er Jahre setzt.
Die inneren, nichttragenden Wände schaffen eine Raumstruktur, welche die Tragstruktur mit einer Serie paralleler, gleich grosser und damit nutzungsneutraler Räume weitestgehend nachzeichnet. Ein Gang und verbindende Türen entlang der Fassade machen den «Hallenbau» auch im finalen Grundrisslayout erlebbar. Sie erzeugen eine offene Wohnform, in der viele Wege und Nutzungsdispositionen offen bleiben.

Direktauftrag 2006

Ausführung
2006–2007

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