GERNER GERNER PLUS

In Feldkirchen hatte man noch ein Ferienhaus aus alten Zeiten, doch für ganzjähriges Wohnen war dieses mittlerweile zu klein geraten. Und so wurde das bestehende Haus aus den 60er Jahren um einen autarken Zubau erweitert. Die Bauherren hatten wohl mit etwas Besonderem gerechnet, der radikale Entwurf hat dann doch überrascht. 30 Meter misst der neue Riegel in der Länge, wie die Knorpelstücke einer Wirbelsäule sind darin Garage, Veranda, Garderobe, Sanitärkern und offenes Wohnzimmer aneinandergereiht – ein neues Rückgrat eben.

Das konstruktive Rezept ist so simpel wie schön: Die Betonbodenplatte ragt ein wenig über den Hang hinaus, zarte Stahlstützen vor der Glasfassade tragen schließlich den Leichtbau aus Holz. Eingepackt ist der langgestreckte Bau in ein homogenes Kleid aus Lärchenlatten. Sind die Schiebepaneele geschlossen, dominiert der Eindruck von Homogenität und radikaler Introvertiertheit. Hat man die Türen aber erst einmal zur Seite geschoben, dann brüstet sich die Außenhülle in stolzer Transparenz: Das Wohnzimmer öffnet sich ins Freie.

Wojciech Czaja, „30 Meter Rückgrat“, periscope architecture, 2007