Museums- und Kulturforum Südwestfalen
Volver a la lista de Proyectos- Ubicación
- Alter Markt 24-30, 59821 Arnsberg, Alemania
- Año
- 2019
- Cliente
- Hochsauerlandkreis, Meschede
- Equipo
- Meredith Atkinson, Lea Keim, Antonia Hauser, Anna Piontek, Maria Dallinger, Roman Ramminger, Andrea Stegmaier
- Örtliche Bauleitung
- BBM Bodem Baumanagement, Coesfeld
- Tragwerksplanung
- wh-p Ingenieure AG, Stuttgart
- Elektroplanung
- GBI Gackstatter Beratende Ingenieure, Köln
- HLSK-Planung
- Henne & Walter Ingenieurbüro für technische Gebäudesysteme, Reutlingen
- Bauphysik
- Wolfgang Sorge Ingenieurbüro für Bauphysik, Nürnberg
- Projekt- und Ausstellungskonzeption
- Dr. Ulrich Hermanns Ausstellung Medien Transfer GmbH, Münster
- Landschaftsplanung
- Wiederkehr Landschaftsarchitekten, Nürtingen
Das im denkmalgeschützten „Landsberger Hof“ untergebrachte Sauerland-Museum wurde zum Museums- und Kulturforum Südwestfalen erweitert. Dazu wurde in einem ersten Bauabschnitt der barocke, 1605 fertiggestellte Bestandsbau umfassend saniert und die dort untergebrachte Dauerausstellung neu konzipiert. Zudem wurde ein Erweiterungsbau realisiert, der sich auf dem direkt angrenzenden, unter 45 Grad abfallenden Steilhang zwischen dem Landsberger Hof und der nahegelegenen Ruhrstraße befindet. Der skulpturale Neubau, dessen Erdgeschoss rund 20 Meter unter dem Eingangsniveau des repräsentativen Bestandsbaus liegt, versetzt nun das Museum in die Lage, auch hochkarätige Wechselausstellungen von überregionaler Strahlkraft durchführen zu können.
Auf Wunsch des Bauherrn musste der im Jahr 2012 prämierte Wettbewerbsentwurf, der eine unterirdische Verbindung von Alt- und Neubau vorsah, zunächst vollständig umgeplant werden. Der neu gestaltete Museumsbau treppt sich von Norden nach Süden in drei Etappen ab: Von der Ebene des ersten Untergeschosses des Altbaus bis hinunter zur Ruhrstraße, wo sich mit dem großen Ausstellungssaal die Hauptbaumasse des Museums befindet. Auf dem Weg nach unten durch den weiß gestalteten Treppenraum zur Ruhrstraße vergrößert sich das Volumen geschossweise von der oberen Ebene mit dem Ausstellungsauftakt über den darunterliegenden Multifunktionssaal bis zum großen Ausstellungssaal.
Der direkte Anschluss des Erweiterungsbaus erfolgt über einen brückenartigen Verbindungsbau, der an das erste Untergeschoss des Landsberger Hofs andockt und durch drei schräg eingeschnittene Fensteröffnungen in Richtung Brückenplatz diesen Übergang akzentuiert. Der Weg führt geradewegs auf ein raumhohes Panoramafenster, das aus 15 Metern Höhe einen beeindruckenden Blick auf die Stadt freigibt. Die „Englische Promenade“, eine bestehende, historische Fußwegeverbindung unterhalb des Landsberger Hofs, konnte erhalten werden und führt nun unter der Verbindungsbrücke der beiden Baukörper hindurch zu einer öffentlichen Aussichtsterrasse auf dem Dach des Museums.
Der markant gestaffelte Neubau dient auch als vermittelnder Stadtbaustein zwischen dem „Alten Markt“ im Westen und der deutlich tiefer gelegenen Ruhrstraße im Osten. Durch das Aufnehmen der beiden stadträumlichen Hauptrichtungen von Landsberger Hof und Ruhrstraße fügt sich der Neubau wie selbstverständlich in seine bauliche Nachbarschaft ein. Gleichzeitig wird die Dominanz des Landsberger Hofes als historisch bedeutsames Palais auf der Stadtmauer in der Silhouette der Arnsberger Altstadt bewahrt. Die homogen mit Gauinger Travertin bekleideten Fassaden unterstreichen die skulpturale Anmutung des neuen Museums. Einzelne, plastisch eingeschnittene Fensteröffnungen schaffen einen spannungsreichen Bezug von innen nach außen.