Photo © Steffen Schrägle
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Neubau Logistik und Produktion FreiLacke

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Location
Bräunlingen, Germany
Year
2019
Client
FreiLacke | Emil Frei GmbH & Co. KG
TGA
Planungsgruppe Schnepf, Werner-von-Siemens-Str. 4, 72202 Nagold
Stahlbau
Friedrich Bühler GmbH & Co.KG, Daimlerstraße 7, 72213 Altensteig
Metallbau + Verglasung
LACKER AG, Schellenbergstraße 1, 72178 Waldachtal
Statik
Buchner Ingenieuere, Goldenbühlerstr. 15, 78048 Vllingen-Schwenningen
Rohbau
Hermann Bauunternehmung GmbH, Auf dem Moos 4, 78120 Furtwangen
Krananlagen
ABUS-Kransysteme GmbH, Alemannenstraße 30, 78166 Donaueschingen
Dach + Wand
Oppenländer GmbH, Nagolder Str. 27, 72219 Ammerbuch

Seit 1926 steht FreiLacke für innovative Farben und Lacke. Das Familienunternehmen wird bereits in dritter Generation geführt und entwickelt am Standort Döggingen im Schwarzwald maßgeschneiderte Lösungen für Kunden aus den Bereichen Räder, Fahrzeugbau, Maschinen- und Apparatebau, Lohnbeschichtung, Funktionsmöbel, Lagertechnik sowie Bau und Sanitär. Die Produktpalette von Europas führendem Systemlack-Anbieter umfasst das gesamte Spektrum von Industrielacken, Pulverlacken und Elektrotauchlacken bis hin zu Durelastic-Oberflächenlösungen für Composites.

Dem modernen Familienunternehmen ist die langfristige Sicherung des Stammsitzes sehr wichtig. Mit dem Neubau „Phase I – Produktion und Logistik“ wurde der erste Meilenstein des mit Schmelzle+Partner Architekten entwickelten Masterplans für den Unternehmensstandort umgesetzt. Im Vorfeld des Bauvorhabens sind logistische Beziehungen analysiert und Materialflussoptimierungen erarbeitet worden. Als einer der bereits mehrfach ausgezeichneten Top Arbeitgeber Deutschlands hat das Unternehmen außerdem sehr hohe Ansprüche an die Qualität der neuen Arbeitsplätze formuliert.

Dies spiegelt sich auch in den Auszeichnungen wider, die das Gebäude erhielt. Im Jahr 2020 wurde es mit der Responsible Care Auszeichnung für die Verwendung von Regenwasser prämiert. Zudem erhielt der Neubau der Logistik und Produktion von FreiLacke die Auszeichnung Beispielhaftes Bauen Schwarzwald-Baar-Kreis 2013-2021.

Der klar strukturierte Baukörper in Massivbauweise öffnet sich nach Osten hin mit einer großzügigen Glasfassade, nimmt dabei die Linienführung des Bestands auf, abstrahiert sie und schafft damit die neue, klare und überzeugende architektonische Corporate Identity von FreiLacke. Das Alucobond-Passepartout umrahmt den Sozialtrakt, der produktionsnahe Büros, Schlosserwerkstätten, Besprechungs- und Pausenräume beinhaltet. Durch die konisch zulaufende Fassade wird eine sichtbare Tiefe erzeugt. Ein Lichthof zwischen Bestand und Neubau sorgt dafür, dass die Mitarbeiter an den Dauerarbeitsplätzen in der Abfüllung nun unter Tageslicht arbeiten können. Die Aufenthaltsqualität in den Außenbereichen wird durch einen Freiluftpausenplatz gesteigert. Dieser ist mit umfassender Bepflanzung sowie gemütlicher Möblierung, die das Farbschema des Unternehmenslogos aufgreift, gestaltet.

Das Dach der Halle besteht aus einer weitspannenden Stahlkonstruktion mit akustisch gelochtem Trapezblech. Für nachhaltige Stromerzeugung sorgt eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. Mehr als 62 % des Strombedarfs sind dadurch gedeckt. Das gesamte Projekt ist KfW 55-gefördert. Das Fensterband an der Westseite sowie die Lamellenfenster im Sozialtrakt dienen zur Nachtauskühlung. Über die Gebäudeleittechnik werden die Lamellenfenster und der Sonnenschutz vollautomatisch gesteuert, sodass das Gebäude nachts auskühlen kann und der Energieeintrag der Morgensonne minimiert wird.

In der fünfgeschossigen, voll unterkellerten Produktion findet der gesamte Produktionsablauf linear von oben nach unten statt. Im Bereich der Südachse des neuen Produktionsgebäudes finden dann nachgelagerte Prozesse statt, die sich ebenfalls über mehrere Stockwerke erstrecken. Anschließend wird das Endprodukt entweder verladen oder eingelagert. Durch Verbindungsbrücken zwischen Produktion und Lager kann das Hochregallager direkt angefahren werden.

Aus dem Bestand wurden die offenen, linearen und über zwei Ebenen verlaufenden Produktionslinien in sogenannte Produktionstürme verlegt, die so eingehaust sind, dass die Bestückung der Maschinen, das Vermahlen, das Sieben und Abfüllen des Pulvers trennscharf und ohne Verschmutzung der Umgebung erfolgen können. Sie werden über Krananlagen angedient.

Südlich schließt sich die Logistik an die neue Produktion an, die von Osten her über Laderampen angedient wird und von wo aus Rohstoffe einlagert und fertige Produkte in die ganze Welt verschickt werden. Westlich davon ist das neue, große Lager entstanden. Für reibungslosen Lieferverkehr wurde südliche eine neue Zufahrt inkl. Wendehammer geschaffen.

Zwei separate Rohstofflager mit je einem 6 m hohen Turm für spezielle Lacke wurden in einem abgetrennten Bereich im Lager realisiert. Beim Blick in den Logistikbereich fällt besonders die Stirnseite des Hochregallagers auf. Die einzelnen Regale sind zur Produktion gerichtet bunt gefärbt und bilden das Farbspektrum des Firmenlogos ab.

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