Erweiterung Schulanlage Hinterbüel
Switzerland
- Architects
- Guerra Clauss Architekten
- Year
- 2025
- Client
- Einwohnergemeinde Wangen bei Olten
Erweiterung Schulanlage Hinterbüel
Die Strategie für den Campus:
Durch die subtile Verschmelzung von Natur und Architektur konzentriert sich unser Vorschlag auf einen einfachen städtebaulichen Ansatz zur Erweiterung der bestehenden orthogonalen Anordnung der Gebäude, die von dem Architekten Hans Zangger 1959 definiert und durch die Erweiterung von 1967 fortgeführt wurde.
So wird der dreigeschossige Hauptflügel des HB I auf die gleiche Weise um 3 neue Achsen von derzeit 6 auf 9 erweitert. In diesem neuen Anbau HB III werden verschiedene Klassenräume untergebracht (Zimmer BiG/TG/Bibliothek und Lehrerzimmer).
Die für den Kindergarten benötigten Räume sind in einem zweiten, leicht abgetrennten, eingeschossigen Gebäude mit ähnlichen Proportionen wie der HB I-Anbau untergebracht.
Das Projekt schlägt vor, den Schulkomplex Hinterbuel durch eine Erweiterung des Hauptgebäudes, einen Neubau und eine Vielzahl einzigartiger Aussenräume in einen kleinen Campus im Massstab des Viertels und vor allem im Massstab der Kinder zu verwandeln, die dort wachsen und lernen werden.
1 + 1 = 3 - Arbeit an der Erweiterung des Bestehenden, um neue Möglichkeiten zu bieten
Unser Erweiterungsprojekt ist stark von dem Wunsch bestimmt, die architektonischen und funktionalen Qualitäten der bestehenden Gebäude zu erhalten.
Zusätzlich zu diesem Wunsch besteht die Notwendigkeit, der Schule weitere Funktionen hinzuzufügen.
Die Summe dieser beiden Einschränkungen ergibt ein neues kohärentes Ganzes mit einer Identität, die durch das Hinzufügen neuer Programme und Räume leicht verändert wurde.
So sind die neuen Klassen- und Zeichensäle ähnlich wie bei H. Zangger direkt an den Bestand (und in dessen Verlängerung) aneinandergereiht und auch die hervorragende Belichtung der Klassenräume wird beibehalten. Das Erdgeschoss des HB I bleibt sehr offen und die Bibliothek wird mit einem meditativen Lesesaal zum Wald hin umgestaltet. Eine neue visuelle Verbindung wird im Durchgang zum Anbau des HB I geschaffen. Ein Aufzug wird leicht nach aussen versetzt, um eine maximale Flexibilität auf jeder Etage zu erhalten.
Der Kindergarten ist in einem neuen freistehenden Gebäude untergebracht, er ist einerseits Teil des Campus und andererseits doch etwas abseits gelegen und wird so zu einem räumlich eigenständigen Ort, der reiche spielerische und pädagogische Situationen schafft.
Zusammenhängende Gebäude
Das Campussystem und die einzelnen Funktionsgebäude werden durch effiziente Verbindungen aufgewertet:
Für den Anbau des HB III wird ein neuer Haupteingang sowie ein separater Nebeneingang für Lehrer geschaffen.
Auch der Kindergarten hat einen eigenen Eingang.
Die Verbindung zwischen HBI und HBIII erfolgt direkt im Erweiterungsbau und ermöglicht eine überdachte und direkte Verbindung der beiden Enden des Campus (z.B. vom Parkplatz zu den Sportplätzen).
Die Fahrradabstellplätze bestehen aus leichten Tragstrukturen, die strategisch an jedem Eingang des Geländes positioniert sind. Sie sind mit Sonnenkollektoren ausgestattet, um ein Maximum an Energie zu gewinnen.
Bequeme und anpassungsfähige Arbeitsplätze.
Im Erweiterungsbau HB III sind die Klassenzimmer und die Zimmer für BiG/TG in der gleichen Weise angeordnet wie in den ursprünglichen Plänen von H. Zangger. Sie sind auf jeder Etage durch einen Gruppenraum mit beweglichen Trennwänden verbunden. So kann bei Bedarf ein grosser Raum zum Treppenhaus hin geöffnet werden. Auch die Verbindung durch die "Enfilade" wird erweitert.
Der Kindergarten wurde in ähnlicher Weise konzipiert, mit der Möglichkeit, jeden Raum je nach Platzbedarf der Erzieher:innen leicht umzugestalten.
Ganz allgemein ermöglicht diese flexible Aufteilung der Schule, die Anordnung der Klassenräume in Zukunft problemlos zu ändern.
Jedes Klassenzimmer hat Fenster auf gegenüberliegenden Seiten, was eine optimale natürliche Belüftung der Räume ermöglicht.
Ein vorgefertigtes und demontierbares Bausystem für ein ökologisches und ökonomisches Projekt
Die Tragstruktur des Erweiterungsbaus HB III und des Kindergartens wurde direkt von den Konstruktionen des Architekten und Ingenieurs Jean Prouvée inspiriert.
Es basiert auf einem sich wiederholenden modularen System, das aus Hauptträgern aus recyceltem und, wann immer möglich, wiederverwendetem Stahl, Böden aus Holzkassetten und aussteifenden Wänden aus CLT-Holzplatten besteht.
Dieses gemischte Tragsystem ist auch eine Neuinterpretation des bestehenden Tragsystems (Stahl und Betonkasten), nur in kompakterer Form und vor allem weniger CO2 und graue Energie produzierend.
Gleichzeitig ermöglicht es eine trockene Baustelle, die fast vollständig in einer Fabrik vorgefertigt wird, wodurch die Umweltverschmutzung und die Belästigung der Nachbarschaft begrenzt wird, während die Schule während der Bauzeit normal funktionieren kann.
Vor allem aber bietet diese Struktur und die Art, wie sie zusammengebaut wird, vollständig zerlegbare Konstruktionen. Jedes Teil kann in naher Zukunft je nach Bedarf wiederverwendet werden.
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