Testplanung Masterplan FGZ
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- 2015
Kernthesen
1. Quartier „von Innen“ weiterentwickeln – ein langfristiges Prinzip
Das Friesenbergquartier wird geprägt durch seine fliessende Hangtopografie, historische Bachverläufe mit ihrer Bestockung und der Ausrichtung zur Sonne. Der historische Bebauungsplan von Herter aus dem Jahre 1920 wird aus diesen Kriterien entwickelt. Seine Umsetzung ist mit Ausnahmen heute noch deutlich ablesbar. Vor allem die aufgespannte Baufelder die zu den je jetzigen überblickbaren Bauetappen führten sowie die kontinuierliche Erneuerung geben dem Quartier eine wohltuende Vielfalt abweichend vom doch sehr seriellen historischen Plan.
Das Quartier ist Teil des gesamten Stadtgefüges und funktioniert nicht autonom. Der Verknüpfung und Anbindung an übergeordneten Infrastrukturen jeglicher Art muss hohe Beachtung geschenkt werden. Die bestehenden „Ereignisse“ dienen dabei als Anknüpfungspunkte.
2. Feinmaschige Freiraumstruktur organisiert die erhöhte Dichte
Mit einer Freiraumstruktur, die auf den bestehenden Freiraumelementen wie „der Grünfinger“ und der parallel zu den Höhenkurven verlaufenden Wegen durch die Gartenlandschaft basiert, wird auf die zukünftige erhöhte Dichte reagiert. Die in der Lage auf dem Bestand beruhenden „ Promendes Jardin“ werden neu eingeführt. Sie garantieren den weiterhin gärtnerischen Charakter der öffentlichen Räume und ermöglichen mit ihren Aufenthaltsqualitäten eine attraktive Bewegung für den Langsamverkehr parallel zum Hang. Wichtige Ereignisse am Friesenberg werden durch die ‚Promenades Jardins’ zusätzlich verbunden und helfen das Quartier weiter zu beleben. Die Aussenräume der neuen und alten Siedlungen unterstützen durch ihre Gestaltung und Konzeption die Bedeutung dieser übergeordneten Freiräume. So wird ein feinmaschiges Durchwegungsnetz etabliert. Die Wege werden weitgehend von Parkierungsfeldern befreit.
3. Schweighofstrasse ins Gesamtsystem einflechten
Die Schweighofstrasse wird Teil des Freiraumnetzes. Mit unterschiedlichen Massnahmen wird sie entschleunigt und attraktiver gestaltet. Ziel ist es, mit örtlicher Angliederung von Nutzungen mit öffentlicher Ausstrahlung sowie Bauten mit strassenseitigen Hauszugängen eine städtische Strasse mit Wohn- und Bewegungsqualitäten zu erreichen. Die gewählten, unterschiedlichen Baumstrukturen reagieren in den verschieden Teilstücken auf den spezifischen Kontext. So wird eine für die „neue Schweighofstrasse“ charakteristische Dramaturgie erzeugt, die aus verschiedenen, in das Quartier eingebetteten Sequenzen besteht. Sie ist Teil vom feinmaschigen Erschliessungsnetz und wird von allen Verkehrsteilnehmern gleichberechtigt genutzt.
4. Intelligente Siedlungstypologien wählen
Mit dem Mittel von Projektwettbewerben sollen intelligente Siedlungstypologien für die jeweiligen Etappen gefunden werden. Dabei sind neben den Wohnqualitäten vor allem auch die Aussenraumqualitäten im Bezug zu dem genossenschaftlichen, gemeinschaftlichen Nutzen zu berücksichtigen. Die Vorgaben im Masterplan sind so zu beschreiben, dass eine optimale, feinmaschige Durchwegung, eine sorgfältige Einbettung in das Terrain und raumöffnende Blickbezüge parallel und senkrecht zum Hang eingeführt werden. Die Vorgaben sollen so gesetzt sein, dass eine möglichste grosse Vielfalt an unterschiedlichen Typologien für zeitgemässes, genossenschaftliches Wohnen möglich wird.
5. Städtebauliche Akzente stärken
Innerhalb des feinmaschigen Netzes gilt es vorhandene Akzente mit erhöhter Bedeutung zu stärken und weiter zu entwickeln. Diese können sowohl von der Nutzung als auch von der Lage im Quartier zu „Ereignissen“ werden. Neben vielen nachbarschaftsspezifischen „Ereignissen“ wie Spielplätzen, Schulen, Krippen, Aufenthaltsorten, Bushaltestellen und so weiter sind dies auch die quartierspezifischen mit Ausstrahlung in die Stadt, wie das bereits geplante FGZ Zentrum und der neu zu schaffende Schweighofplatz mit der Haltestelle der SZU.
6. Respektvolles Verdichten pflegen
Ein Masterplan legt die Regeln des Weiteren verdichten fest. Die Ettappengrössen und Ausnutzungsdichten sind so gewählt dass wirtschaftlich zu realisierende, zusammenhängende Siedlungen mit eigenen Charakteren geschaffen werden ohne das monotone und anonyme Ungleichgewichte entstehen. Bei jedem anstehenden Erneuerungsschritt muss umsichtig abgewogen werden welche Bedeutung eine Siedlung für die Gesamtstimmung und Atmosphäre des FGZ Quartieres hat. Nur unter sorgfältiger Abwägung sämtlicher Interessen soll eine Siedlung ersetzt werden. Im Vordergrund Der Betrachtung steht die Prämisse eines lebendigen gemeinschaftlich genutzten Wohnquartiers für den gesellschaftlichen Mittelstand.
mit pool Architekten
Bauherrschaft: Familienheim-Genossenschaft Zürich