Kurhaus Oberwaid
Back to Projects list- Location
- Mörschwil, Switzerland
- Year
- 2012
- Client
- Kurhaus Oberwaid AG
- Team
- Raffaele Falivena
Die anspruchsvolle Topografie der starken Hanglage, die Prämisse einen direkten Bezug von Lobby zum wunderschönen Kurpark mit dem alten Baumbestand zu schaffen und gleichzeitig ein Maximum an Tageslicht für alle Räume zu bieten, legten den Neubau des Kurhauses Oberwaid nahe. Es ergab sich daraus eine Grundriss-Form, die nicht zufällig an das Tau erinnert - ein überkonfessionelles Symbol aber auch das Kreuz des Franz von Assisi - denn die Baldegger-Schwestern, die das alte Kurhaus seit 1936 geführt hatten, leben nach den Regeln dieses Heiligen. Die dynamische Form des Baukörpers greift dessen Symbolik auf und erfüllt sie geschickt mit funktioneller und atmosphärischer Sinnhaftigkeit.
Das Gebäude entwickelt sich aus dem Sockel mit zwei Untergeschossen und Tiefgarage, einer schwarzen „Fuge“ dazwischen, die den öffentlichen Bereich und Haupteingang markiert, über drei Hotelzimmergeschosse in die Höhe.
Die Mitte des Kurhauses bildet ein lichtdurchflutetes Atrium. Hier hat man sich freigespielt von einer zentralen Erschliessung und dafür hohe Funktionalität in der vertikalen Dimension gewonnen. An den drei Enden des Taus gibt es je ein Stiegenhaus mit Lift. So bewegen sich die Kurgäste im geschützten Zimmertrakt und kommen genau in den gewünschten Bereichen unten an.
Im Haus geht es um den Menschen als Ganzheit, um Körper, Geist und Seele. Dies findet auf horizontaler Ebene in den drei Armen des Baukörpers seinen architektonischen Ausdruck. Im Nordwestflügel dient der Sockel den funktionalen Räumen, wie Anlieferung und Versorgung, im Bereich der Fuge ist der grosszügige Restaurationsbereich untergebracht. Der südöstliche Teil des Taus symbolisiert den Geist. Hier sind die Medizinzentren, die Psychotherapie- und Seminarräume organisiert. Im südlichen Flügel liegen Spa-Zone im Sockel und das grosse Schwimmbad im Erdgeschoss.