Licht bis ans Ende
Licht bis ans Ende
19. February 2008
Südfassade mit Eichenlamellen und zwei Meter tiefer Loggia
Fotos: Bruno Klomfar
Souverän fügten die Architekten Loudon & Habeler eine neue Geriatrie in die kammartige Struktur des Landeskrankenhauses Wolfsberg. Leichtfüßig setzt ihre lamellenverkleidete Südseite am abfallenden Hang auf. Fast alle Zimmer und der große Gemeinschaftsraum orientieren sich zu den Loggien am Park. Eingeschnittene Innenatrien, ein transparentes Stiegenhaus und gläserne Gangenden bringen Licht und Durchblick in alle Ebenen. Nahtlos klinkt sich der lange Riegel in die bestehende Erschließungsachse ein und bildet so das letzte Glied einer Kette, die sich problemlos fortsetzen ließe.
Wolfsberg ist eine Kleinstadt mit knapp 26.000 Einwohnern und einem Landeskrankenhaus mit 400 Betten. Kammartig ergießen sich seine Funktionsbauten der letzten Dekaden an einer langen Erschließungsachse über einen leicht abfallenden Südhang. Ihren Anfang macht ein schmucker Pavillon aus dem Jahr 1928, der einst die Geriatrie war. Doch das Einzugsgebiet des Lavanttals ist groß, sie platzte aus allen Nähten. 2003 wurde ein offener, EU-weiter Wettbewerb für einen Zubau ausgeschrieben, bei dem die Wiener Architekten Loudon und Habeler siegten. Am Ende des Spitals ragt das Oktogon des Hubschrauberlandeplatzes über die hohe Scheibe der Gynäkologie. An ihrer Ostflanke dockt nun die Geriatrie an. Leichtfüßig setzt der 80 m lange, grau verputzte Riegel mit den Loggien im Süden am Krankenhauspark auf. Sein begrüntes Flachdach krönt ein transparenter Ärztepavillon.
Gefordert waren drei Stationen (Chronisch Kranke, Akutgeriatrie, Rehab) mit 70 Betten, außerdem legte man großen Wert auf die künftige Erweiterbarkeit. Statisch und haustechnisch ist der Stahlbetonbau so ausgelegt, dass man ein Geschoß aufstocken kann. „Unsere Idee war, das bestehende System mit der Hauptachse, an die mehrere autonome Trakte angebunden sind, fortzuschreiben“, sagt Projektleiter Anton Kirchweger. In beiläufiger Selbstverständlichkeit klinkt sich der klare, nord-südorientierte Riegel mit Mittelgang in die Erschließung ein und fügt sich stimmig in die Kammstruktur. Er wird so zum vorläufig letzten Glied einer Kette, die sich durch den Neubau einer Lymphklinik im abfallenden Gelände problemlos fortsetzen lässt, ohne Lichteinfall und Blick der Geriatrie zu stören. (...) Isabella Marboe
Den vollständigen Beitrag und weitere Bilder finden Sie in architektur.aktuell, Ausgabe 1-2.2008
Mittelzone rund um Glasatrien
Landeskrankenhaus Wolfsberg Geriatrie
Wolfsberg/ Kärnten
Paul Hackhoferstraße 9
Bauherr
KABEG
Landeskrankenanstalten Betriebsgesellschaft
Planung
Loudon & Habeler Architekten
Projektleitung
Arge PM1& AR18
Salzburg
Statik
Dipl. Ing. Herbert Wolfesberger
Krumpendorf
Grundstücksfläche
70.729 qm
Nutzfläche
2.989 qm
Bebaute Fläche
1.808 qm
Umbauter Raum
22.567 m3
Planungsbeginn
2003
Baubeginn
5/2004
Fertigstellung
1/2007
Baukosten
8,2 Mio EUR