Beyond time and space
Jenseits von Zeit und Raum
26. March 2008
Together with Wolfram Mehlem and Jesper Bork Wolfgang Tschapeller has built an exceptional house in St Andrä/Wördern, close to the Danube The sharp-edged spatial tube made of fair-faced concrete hovers lightly on an elevated foundation above the expanse of the plain. Freely shaped openings and a transparent glass volume penetrate its massive hard shell. The individual rooms are inscribed in the volume as polygonal structures between the sidewalls, forming a free-flowing setting for life that opens up new experiences and perspectives.
Fotos: Lukas Schaller
Der Grund in St. Andrä-Wördern liegt nur einen Steinwurf vom Hochwasserschutzdamm der Donau. Im Westen an der Straße sattelbedachte Häuser, im Osten ein weites, flaches Feld, kurz dahinter beginnt die Au. Viele Gebäude hier stehen auf Stützen. Die Steine im Fluss, die tonige Erde, das Gras, das sich dem Wind beugt: alles ist geformt von der Nähe zum Wasser. „Wir wollten die Ebene möglichst unberührt lassen und ein Volumen bearbeiten, das vom Boden abgehoben ist. Für den Innenraum waren die Eindrücke von außen essentiell“, sagt Architekt Wolfgang Tschapeller. „Die Frage war: Wie können wir eine Operation am Objekt starten, die Wohnen ermöglicht?“
Die Antwort lag im intensiven Dialog mit den Bauherren und der Überlagerung der Biografien von Mensch und Umraum. Aufgeständert auf einer Bodenplatte, liegt nun ein 22 Meter langes, 6 Meter hohes Kantrohr aus Sichtbeton wie ein Baumstamm im Gelände. Dieses Haus ist das zu Materie transformierte Resultat ständiger Konfrontation. Hoch ragt es über die Dächer, setzt sich Wind, Wetter und den nachbarlichen Ansichten aus. In seiner Exponiertheit wird es zu einem Teil der Landschaft und Sinnbild des Lebens. Nichts bleibt ewig, alles fließt. Es steht auf Pendelstützen, nur das dreibeinige Auflager am Südosteck ist fix. So kann es übers Jahr die Dehnung des Betons aufnehmen.
Felsmassiv-Formen im Inneren
Unter dem Haus stapelt sich Holz, steht eine grüne Box, liegen ein Stauraumplateau und der Parkplatz. Im Norden ist hier ein fahrzeugaffin geformtes Fenster eingeschnitten, das Auto darunter sieht wie sein Schatten aus. „Das Verblüffende ist der Dialog mit der Umgebung. Der Horizont ändert sich ständig, im Sommer steht das Getreide ganz hoch“, sagt Tschapeller. „Das Auto ist wie der Mais: es fährt weg und kehrt wieder.“ Wie ein Schiff betritt man dieses Haus über eine leichte Außentreppe im Süden. Als transparente Gegenform stülpt sich hier ein gläsernes Raumband aus der Fassade. Es ist auf Stützen eingehängt und reißt den Raum über die ganze Länge zu Himmel und Sonne auf. (...) Isabella Marboe
Den vollständigen Beitrag und weitere Bilder finden Sie in architektur.aktuell, Ausgabe 3/2008
Haus St. Joseph
2007
St. Andrä-Wördern
Niederösterreich
Planung
Wolfgang Tschapeller Architekten
Wien
Projektleitung
Wolfgang Tschapeller
Wolfram Mehlem
Jesper Bork
Statik
Bollinger, Grohmann, Schneider
Wien
Grundstück
656 m2
Nutzfläche
160 m2
Bebaute Fläche/Lagerbox
21,5 m2
Umbauter Raum
849 m3