Grundriss Erdgeschoss
Zeichnung © Schneider Studer Primas
Schnitte
Zeichnung © Schneider Studer Primas
Illustration
Zeichnung © Schneider Studer Primas

Ideenwettbewerb ‚Das Museum des 20. Jahrhunderts und seine städtebauliche Einbindung’

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Standort
Berlin
Jahr
2017
Bauherrschaft
Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK)

Leitidee
Zwischen Philharmonie, Staatsbibliothek und neuer Nationalgalerie gelegen, begreift sich der Museumsbau als Synthese von Mies’scher Einfachheit mit Scharouns Verspieltheit. Eine einfache Organisation des Programms auf drei Hauptgeschossen erlaubt zukünftigen Besucherinnen und Besuchern eine leichte Orientierung bei gleichzeitiger räumlicher Komplexität. Das weitverzweigte Foyer im Erdgeschoss umspielt sämtliche Spezialräume, in denen wechselnde Veranstaltungen und Ausstellungen stattfinden werden. Von dieser räumlichen Mitte, welche als erweiterter öffentlicher Stadtraum konzipiert ist, erschliessen sich die Räume mit permanenter Sammlung im Obergeschoss (Kunst nach 1945) und im Untergeschoss (Kunst vor 1945) mit Anbindung an den Mies van der Rohe-Bau.

Städtebauliche Einbindung
Der Neubau für das Museum des 20. Jahrhunderts gesellt sich zu den frei stehenden Solitären hinzu. Der ‚fliessende’ Stadtraum wird jedoch in seiner jetzigen Form einer Überprüfung unterzogen und präzisiert:
Zur Matthäuskirche hin übernimmt das Museum die Flucht der ehemaligen Bebauung des ‚Geheimratsviertels’ auf und wird damit raumbildend für den Matthäikirchplatz.
Entlang der Potsdamerstrasse und Sigismundstrasse folgt der Baukörper den Strassenfluchten und gegen Norden zu Kammermusiksaal und Philharmonie bildet er eine klare Begrenzung und unterstützt die Platzbildung des neu zu schaffenden Scharounplatzes. Die Gebäudehöhe orientiert sich am Volumen der Nationalgalerie von Mies van der Rohe und lässt damit der Matthäikirche genügend Raum.
Der Zugang zum Museum erfolgt wie auch beim Mies-Bau von der Potsdamerstrasse her. Der Bereich zwischen Stülerscher Matthäikirche und Museum wird möglichst platzsparend für Anlieferung und Parkierung verwendet. Das geforderte Besucherzentrum wird in den Neubau integriert und ist vom Scharounplatz her zugänglich.
Raumkonzept
Das mittlere Empfangsgeschoss zeigt sich in vielgestaltiger Räumlichkeit. Zwischen den trompetenförmigen Volumen der Spezialräume (Kunstbibliothek Marzona, Audio- und Veranstaltungsraum, Beuys-Halle, Wechselausstellungen, Raumes mit überhohen Kunstwerken und Installationen, etc.) entwickelt sich das Foyer durch das gesamte Geschoss. Im darunterliegenden Ausstellungsgeschoss befinden sich das Kupferstichkabinett und die Sammlung mit Kunst vor 1945 mit direkter Verbindung zur neuen Nationalgalerie sowie alle Depoträume und die Haustechnik.
Im oberen Geschoss ist die Sammlung mit der Kunst nach 1945 und die Sammlung Marx in einem Cluster von unterschiedlich grossen, rechtwinkligen Ausstellungsräumen angesiedelt, welche durch Enfilade-artig angeordnete Portale miteinander verbunden sind. Die Durchdringung durch die überhohen Ausstellungshallen erlauben dabei gezielte Blicke zurück ins Erdgeschoss. Alle Räume verfügen über mindestens zwei Zugänge, sodass zusammen mit den Treppenanlagen und Aufzügen unterschiedlichste Rundgänge durch das Museum möglich sind. Auf dem Dach des Museums befindet sich der Skulpturengarten mit Aussicht auf die umliegende Stadt. Während alle Ausstellungsräume durch Kunstlicht beleuchtet sind, erhält das Foyer allseitig Tageslicht. Der eingeschriebene zylindrische Hofraum, der sich ebenfalls für das Aufstellen von Skulpturen eignet oder auch mal für performative Kunst genutzt werden kann, ist als ruhiger Aussenraum ausgestaltet und bringt zusätzliches Tageslicht in den Foyerbereich. Der Ausschnitt an der Westfassade – bedingt durch die schützenswerte Platane – erhält mit dem Aussenbereich des Restaurants eine sinnvolle Funktion.
Sowohl unter- und Obergeschoss sind als statisch steife Kisten ausgebildet, das Untergeschoss wird dabei flach fundiert. Das Erdgeschoss ist durch die Trompetenförmigen Tragwerke geprägt. Diese weisen in sich ebenfalls eine hohe Steifigkeit auf und tragen das darüberliegende Geschoss. Die Verbreiterung der Trompeten im oberen Deckenbereich bietet genügend Platz für die gesamte Medienerschliessung (Lüftung, Elektro etc).
Landschaftsarchitektonische Einbindung
Die Landschaftsgestaltung orientiert sich am Masterplan von Valentien & Valentien. In einer weiteren Bearbeitung würde diese vertieft bearbeitet. Die Platane als Naturdenkmal soll erhalten werden und wird ins Gebäudevolumen eingeschrieben. Sie erhält auf dem Matthäikirchplatz mit einem grosskronigen Solitärbaum ein Pendant.

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