Jugendgästehaus Gerlos
Krimml, Österreich
- Architekten
- Architekturbüro Lechner & Lechner
- Standort
- Hochkrimml 244, 5743 Krimml, Österreich
- Jahr
- 2021
- Bauherrschaft
- Jugendgästehaus Gerlosplatte GmbH
- Team
- Christine Lechner, Horst Lechner, Lukas Ployer, Michael Trixl, Paul Lechner
- Statik
- Forsthuber ZT GmbH (Thomas Forsthuber)
- Brandschutz
- GOLSER TECHNISCHES BÜRO GmbH
- Bauphysik
- Ingenieurbüro Ing. Denis Gappmaier
- Haustechnik
- Bestra GmbH
- Haustechnik
- OPTIPLAN Ingenieurgesellschaft für technische Gebäudeausrüstung und Energiewirtschaft GmbH
- Geologie
- Mag. Andreas Pflügler GmbH
Der am Hang gelegene Bauplatz wird über die Hochkrimml Strasse erschlossen. Der Hauptbaukörper des Jugendgästehauses ist als Längsbaukörper in Holzbauweise konzipiert, dieser ist im nördlichen Bereich des Areals positioniert. Die städtebauliche und räumliche Intention ist es, zwischen dem Hauptbaukörper und der Straße einen südausgerichteten U- förmigen „Dorfplatz“ entstehen zu lassen, der als vermittelnde halböffentliche Zone zwischen dem Jugendgästehaus und der umgebenden Bebauung fungiert. Dieser Platz wird von zwei zum Platz ebenerdigen Seitenflügel begleitet, die Richtung Ost und West als Landschaftswelle räumlich differenziert ausformuliert sind und den Platz als Geländeeinschnitt in der Landschaft versinken lassen. In der konkreten dreidimensionalen Konsequenz bedeutet dies, dass diese zwei den Dorfplatz begleitenden Gebäudeteile in die Landschaft eingeschüttet und anschließend begrünt werden. Sie verschmelzen mit der Umgebung. Nähert man sich dem Jugendgästehaus an, so tritt es als schlichter Holzbaukörper in Erscheinung.
Der Zugang zum Hauptbaukörper erfolgt durch eine eingeschossige, über die gesamte Breite verglaste, Fläche vom Dorfplatz aus. Diese Fläche entspricht in ihrer Höhe den eingeschütteten Gebäudeflügeln die den Dorfplatz flankieren und lässt den Hauptbaukörper wie eine Brücke über den Dorfplatz schweben. Räumliche Komplexität entsteht bei der Annäherung an den Baukörper. Während man im Verlauf des Dorfplatzes tief in die Landschaft eindringt, ergeben sich immer mehr Blickbeziehungen durch den Hauptbaukörper hindurch in die vom Niveau niedrigere Landschaft auf der anderen Seite. Dies geschieht durch zahlreiche Lufträume zwischen den Geschossen die dem schlichten Baukörper bei räumlich näherer Betrachtung eine visuelle Durchlässigkeit verleihen. Das Erdgeschoß auf der Ebene des Dorfplatzes beinhaltet das Foyer, von dem aus die Geschoße mit Rampen erschlossen sind. Diese Erschließung ist mittig über die gesamte Breite des Längsbaukörpers positioniert und streckt den Raum des Foyers durch das Luftloch in der Mitte der Rampen in die Vertikale. Die Vertikale der Rampenerschließung und die zahlreichen Lufträume zwischen den Geschossen entwickeln eine räumliche Symbiose und ermöglichen reichhaltige Querblicke zu einer dreigeschossigen Kletterwand, die im UG 2 beginnt und bis ins 1.OG reicht, zu einer Sporthalle im zweiten UG, sowie zu zahlreichen weiteren Freizeitaktivitäten, wie Trampoline und Schnitzelgruben. Durch die zentrale Positionierung der Haupterschließung definiert diese die innere Typologie des Baukörpers in einen West und Ost Trakt, in denen jeweils eine eigene Fluchttreppe am Gebäudeende situiert ist. Am oberen und unteren Ende wechselt die Erschließung von Rampen auf Treppen, um die vertikale Erschließung weiter auszudifferenzieren. Beide Gebäudetrakte sind halbgeschossig zueinander versetzt und nehmen so die Topografie der Landschaft auf. Ein Personenlift verbindet alle Geschoße .
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