Villa Mauthe

Balingen, Deutschland
Foto © PHILIPPARCHITEKTEN - Frederik Wirth
Foto © PHILIPPARCHITEKTEN - Frederik Wirth- José Campos
Foto © PHILIPPARCHITEKTEN - Frederik Wirth- José Campos
Foto © PHILIPPARCHITEKTEN - Frederik Wirth- José Campos
Foto © PHILIPPARCHITEKTEN - Frederik Wirth- José Campos
Foto © PHILIPPARCHITEKTEN - Frederik Wirth
Foto © PHILIPPARCHITEKTEN - Frederik Wirth
Foto © PHILIPPARCHITEKTEN - Frederik Wirth- José Campos
Foto © PHILIPPARCHITEKTEN - Frederik Wirth
Zeichnung © PHILIPPARCHITEKTEN
Foto © PHILIPPARCHITEKTEN - José Campos
Foto © PHILIPPARCHITEKTEN - Frederik Wirth
Architekten
Philipp Architekten BDA // Anna Philipp
Standort
Balingen, Deutschland
Jahr
2011

Ein Haus zwischen Buch und Kunst

Auf einem sehr langen und schmalen Hanggrundstück am Fuße der schwäbischen Alb sollte für die Bauherrenfamilie ein Zuhause entstehen, das sowohl für das Familienleben als auch für Kunst und Grafik Raum bietet, da die Bauherren als Verleger eine große Leidenschaft dafür hegen. Gleichzeitig sollte das Gebäude die offene und kreative Art der Familie zum Ausdruck bringen.

So wurde das extrem geschnittene Grundstück mittels dreier Achsen geordnet: Der Baumlinie aus altem gewachsenem Baumbestand, der Wasserlinie gezeichnet durch ein Becken im Gartengeschoss und der Kunstlinie, die das Gebäude gliedert.

Die Kunstachse gliedert den Baukörper in einen horizontalen, fliegenden Bereich mit „öffentlichen“ Räumen, d.h. Wohnen, Essen, Kochen und einen vertikalen Bereich mit Rückzugsräumen für die Familie wie Bibliothek und Büro. Vom Foyer im Erdgeschoss gelangt man unter einem fast durch das gesamte Gebäude verlaufenden verglasten Oberlichtband ins Innere. An Winterabenden leuchtet am Ende das Feuer des nach zwei Seiten verglasten Kamins. Dies ist die Achse, die den horizontalen und vertikalen Bereich trennt.

Der Wohnraum am Ende bietet über den mehrgeschossigen Luftraum Platz für eines der großformatigen, wirkungsvollen Gemälde der Familie. Die angrenzende zweigeschossige Bibliothek beherbergt eine erkleckliche Sammlung von (Kunst-) Büchern und Bildbänden und führt über eine Treppe zum darüber gelegenen Büro der Familie. Nach unten führt sie ins Gartengeschoss, in dem die Privaträume der Kinder und Eltern untergebracht sind.

Da Kunst das zentrale Entwurfsthema des gesamten Hauses ist wurde diese dank professioneller Lichtplanung sowohl über die Führung des Tageslichts als auch des Kunstlichts optimal in Szene gesetzt. So genießt es bspw. die Tochter des Hauses, am Esstisch unter der Zettelleuchte von Ingo Maurer eigene Kunstwerke herzustellen. Die Hauptlebensräume können dank funktioneller Planung mühelos in Ordnung gehalten werden. Stauräume sind zahlreich vorhanden, eine Familiengarderobe am Durchgang zur Garage sorgt für Aufgeräumtheit im Eingangsbereich, und eine Backupküche erlaubt gemütliches Beisammensein mit Freunden in wohnlicher Atmosphäre.

Auch im Bad ist Kunst das kennzeichnende Element. Die grüne, aus Brasilien stammende Natursteinplatte haben die Bauherren gemeinsam mit der Architektin beim Stöbern im Natursteinwerk entdeckt. Und auch die Gästetoilette ist ein Raum der Besucher überrascht: Gold, soweit das Auge blickt, komplett geöffnet zum Himmel.

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