Primarschulhaus Vitznau
Vitznau, Schweiz
- Architekten
- phalt Architekten AG
- Standort
- Vitznau, Schweiz
- Jahr
- 2013
- Bauherrschaft
- Gemeinde Vitznau
- Baumanagement
- Jaeger Baumanagement AG
Vitznau liegt am Ufer des Vierwaldstädtersees am Südfuss der Rigi. Das im Jahr 1967 durch das Architektenpaar Adolf und Lis Ammann-Stebler erstellte Schulhaus befindet sich an erhöhter Lage in der Ortsmitte und bildet den Rücken zu einem grossen, vorgelagerten Dorfplatz. Die Anlage wurde durch die gleiche Autorenschaft im Jahre 1993 kompositorisch vervollständigt. Die Erweiterung aus dem Jahr 1993 erhielt die „Auszeichnung guter Bauten im Kanton Luzern 1983-1993“ und wurde 2011 von der Denkmalpflege Luzern in das kantonale Inventar erhaltenswerter Bauten aufgenommen.
Aufgrund von Veränderungen im Schulwesen und einem hohen Sanierungsstau wurde das Schulhaus neu organisiert und umfassend saniert. Das Umbaukonzept trägt dem Charakter und der optischen Wirkung des Sichtbetonbaus Rechnung. Bestehende architektonische Qualitäten werden durch Rückbau gestärkt und durch neue Eingriffe selbstverständlich ergänzt. Im Inneren findet eine Neuorganisation und räumliche Entflechtung der verschiedenen Nutzer statt: Primarschule, Kindergarten, Feuerwehr, Verein und Öffentlichkeit ist betrieblich optimal angeordnet. Gezielte Eingriffe im Eingangsbereich klären die bislang unbefriedigende Zugangssituation. Ein neues grossflächiges Sichtbetonvordach markiert den Haupteingang und schafft einen geschützten Bereich für vielfältige Nutzungen. Durch Absenkung der Eingangshalle fliesst der Dorfplatz neu ebenerdig ins grosszügige Foyer hinein. Der gestaffelte, mehrgeschossige Erschliessungsraum verbindet die einzelnen Bereiche und Ebenen und wird durch eine direkte Materialisierung mit monochromer Farbigkeit subtil zu einer stimmigen Raumskulptur inszeniert. Diese kontrastiert mit der Materialität und farblichen Akzentuierung der Unterrichts- und Mehrzweckräume, wo farbintensive Flächen dominieren und in den Erschliessungsbereich hinausstrahlen.
Das körperhafte, fast fliegend wirkende äussere Erscheinungsbild der Sichtbetonfassade wird durch den Kontrast zwischen hellen Betonbrüstungen und dunklen Fensterbändern sowie der subtilen Detailierung verstärkt. Die Neugestaltung und die damit verbundene Aufwertung des gesamten Aussenbereichs wird dem hohen Stellenwert gerecht, den der Platz - neben seiner Funktion als Spiel- und Pausenfläche - ganzjährig für das Gemeinde- und Vereinsleben darstellt: als grösster öffentlicher Freiraum in unmittelbarer Nähe zur Kirche, Kapelle und Friedhof fungiert er als Treffpunkt und Begegnungsraum für sämtliche Bewohner und wird zum ausstrahlenden Mittelpunkt des Dorflebens.
Dazugehörige Projekte
Magazin
-
Winners of the 5th Simon Architecture Prize
vor 4 Tagen
-
2024, The Year in …
vor 5 Tagen
-
Raising the (White) Bar
vor 6 Tagen
-
Architects Building Laws
vor einer Woche