Nussbaumallee
Wien, Österreich
- Architekten
- LORENZATELIERS
- Standort
- Nussbaumallee, 1110 Wien, Österreich
- Jahr
- 2016
Ein städtischer Wohnhof in der besten Tradition des „Roten Wien“, an einem industriell geprägten Ende der Stadt. Noch dazu auf einem Grundstück, das es eigentlich gar nicht gab, denn es war durch Straße und Bahnlinie in Restflächen geteilt. Erst durch den Einsatz von Lorenzateliers wurde die Straße auf die damals vergessene, seit 1907 bestehende Baumallee im Norden verlegt. Das aufgrund des kontaminierten Bodens notwendige Parkdeck fungiert als Schutz gegenüber Industrie und Bundesstraße im Norden. Der Wohnbau selbst schlängelt sich als Mäander zwischen diesem Sockel und der Bahnlinie und erzeugt dadurch angemessen dimensionierte grüne Höfe, die teilweise auf den Baumbestand Rücksicht nehmen. Aus diesen Überlagerungen ergeben sich zahlreiche halböffentliche Räume von wohnlicher Geborgenheit: Terrassen, Durchgänge, Einblicke und Durchblicke. Begrünte Dachflächen mit Gemeinschafts- einrichtungen wie Sauna- und Fitnessräumen sowie Urban Gardening stehen allen Bewohnern zur Verfügung. Räume, die an die besten Gemeindebauten erinnern, welche immer die Stadt und die Zugänglichkeit mitdachten. So entsteht ein beziehungsreicher Dialog mit einer dieser Anlagen, dem auf der anderen Gleisseite liegenden Anton-Schrammel-Hof. Die architektonische Fassadengestaltung im Wohnbau ist für Lorenzateliers inzwischen tot – Energienormen, Tageslichtvorgaben, Brandschutzbestimmungen und Kostenlimits erzeugen die formale Gestaltung. Was für den Architekten noch übrig bleibt, ist die stadträumliche Ausformung. An der Nordwestecke wird der Riegel entlang der Nussbaumallee zur Brücke und rahmt von innen den Blick auf die Gasometer. So entsteht Orientierung und Verortung, und in Gegenrichtung ein Übergang vom Öffentlichen ins Private mit dramatisierter Sogwirkung. Die Identifikation und hohe Wohnzufriedenheit der Bewohner entsteht durch die abwechslungsreichen Wohnungen selbst als auch durch das breite Angebot an vor- und zwischengelagerten städtischen Räumen für Aufenthalt und Begegnung.
Maik Novotny
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