Sanierung und Modernisierung der Stadtbibliothek
Leipzig, Deutschland
- Standort
- Leipzig, Deutschland
- Jahr
- 2012
Das denkmalgeschützte Gebäude am Wilhelm-Leuschner-Platz in Leipzig wurde als Museum für Kunsthandwerk in den Jahren 1894 bis 1897 durch den Leipziger Stadtbaurat Hugo Licht errichtet. Nach beträchtlichen Kriegsschäden wurde der Bau mit geringen Mitteln repariert und in den Jahren von 1950 bis 1990 als Bürogebäude genutzt. Darauf folgte die Nutzung als Hauptstelle der Städtischen Bibliotheken.
Mit dem nun abgeschlossenem Umbau und der Sanierung des Gebäudes gehen eine völlig neue funktionale Ordnung und eine angemessene Gestaltung des Eingangsbereiches sowie des Oberlichtsaales einher. Der behindertengerechte Zugang erfolgt fortan über den Haupteingang.
Steffen Kühn, Architekt und ksg-Geschäftsführer, erläutert das Konzept der Sanierung: „Ein Baudenkmal wie dieses zu sanieren und umzubauen, ist eine besondere Aufgabe. Überaus spannend im Abriss, als sich unerwartete historische Strukturen zeigen – konstruktive aber auch dekorative – wie die historische Ausmalung von Kappendecken. Es galt, die Spuren des Architekten und Stadtbaudirektors Hugo Lichts zu berücksichtigen und die Innenräume des früheren Museums für Kunsthandwerk mit dem modernen Bibliotheksbetrieb zu vereinen. Glücklicherweise dienen beide Nutzungen, sowohl die ehemalige als Museum wie auch die neue als Bibliothek, der Kommunikation von Menschen. Ein Aspekt, der die Transformation ungemein erleichtert und insbesondere im Eingang und der Treppenhalle gut erlebbar ist.“
Neben der Sanierung der historischen Fassaden, insbesondere der reich geschmückten Nordfassade, wurden die vorhandenen historischen Strukturen im Inneren freigelegt und saniert. Durch die Modernisierung entspricht das Gebäude den heutigen Anforderungen an eine Bibliothek: Selbstverbuchung, Benutzung auch während der Nachtzeiten, sowie Print-on-Demand sind jetzt möglich.
„Diese Bibliothek hat Sichtbarkeit“ lobt die Festrednerin Rita Süßmuth während des Festaktes zur Einweihung am 26.10.2012. „Sie haben für eine Farbe und ein Design gesorgt, die einladen“, so die ehemalige Bundestagspräsidentin.
Ein modernes Dienstleistungsgebäude und ein Ort der Wissensermittlung werden die ca. 1 Mio. Besucher pro Jahr in die Lage versetzen, im ehemaligen Grassimuseum den kompletten Service einer öffentlichen Bibliothek optimal zu nutzen.
Projektdaten
Bauherr: Stadt Leipzig, vertreten durch Hochbauamt Leipzig
BGF: 9.840 m²
Leistungszeit: 2008 - 2012
Beauftragung nach VOF-Verfahren 2007
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