Haus der Musik Grieskirchen

Grieskirchien, Österreich
Foto © Kurt Hörbst
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Foto © Kurt Hörbst
Architekten
Bogenfeld Architektur
Standort
Grieskirchien, Österreich
Jahr
2022

Klangkörper

Ein Bau, der nicht nur die Lösung vielfältiger Probleme darstellt, sondern der aufgrund der eingegangenen Synergien für modernes Denken im öffentlichen Raum steht.

Musikalisch gesehen stand Grieskirchen bis vor kurzem vor vielfältigen Herausforderungen. Das alte Musikheim der Stadtkapelle Grieskirchen platzte aus allen Nähten, gleichzeitig kämpfte auch die Landesmusikschule mit massiven Platzproblemen. Die Lösung: ein gemeinsames Haus der Musik, das aus der Landesmusikschule heraus entstehen sollte. Bogenfeld Architektur wurde mit der Planung und Projektbegleitung beauftragt. 2016 folgten erste Pläne, im Herbst 2022 wurde der Bau seiner neuen Bestimmung übergeben.

Das Herzstück ist der neu-errichtete Probensaal der Stadtkapelle, der dem Haus der Musik optisch wie funktionell ein unverkennbares Gesicht gibt. Hauptsächlich zur Nutzung als Musikproberaum ausgelegt, wird der Kubus auch für Vortragsabende und kleine Konzerte der Landesmusikschule genutzt. Die akustischen und funktionellen Herausforderungen eines Baus zur musikalischen Nutzung sind vielfältig. Und trotzdem sollte er nicht zu technisch wirken, sondern mit der Anmut eines Festsaals inspirieren. Schon in der Planungsphase wurde die Massivbau-Hülle hinsichtlich der Notwendigkeit absorbierender und reflektierender Flächen zusammen mit der Firma TAS-Bauphysik berechnet und optimiert. Die völlige Abwesenheit paralleler Wände und die spezielle Oberflächenbehandlung der Innenverkleidung sorgen gemeinsam mit der über die Diagonale schräg-geführten Decke aus schallabsorbierenden sowie reflektierenden Heradesign-Akustikplatten für eine hervorragende Akustik des Raums.

Bei der Wahl der Materialien wurde darauf geachtet, so viel wie möglich auf Natürlichkeit und Nachhaltigkeit zu setzen. Über ein Foyer gelangt man vom Saal in den Altbau, der in großen Teilen entflechtet und neu organisiert wurde. Das Erdgeschoß wurde als halb-öffentliche und multifunktionale Zone erdacht und beinhaltet neben dem Proberaum des Männergesangsvereins und diversen Räumen des Musikvereins auch das neue Stadtarchiv von Grieskirchen. Die oberen Stockwerke sind für die Nutzung durch die Landesmusikschule bestimmt.

Der neue Probensaal hat sich bereits bestens etabliert und ist aus dem Leben der Stadtkapelle nicht mehr wegzudenken. Aufgrund seiner guten Akustik gilt er unter Musiker:innen als äußerst gelungen und für die Bedürfnisse eines Blasmusik-Orchesters ideal ausgelegt. Für Bogenfeld Architektur geht damit ein Projekt in die Zielgerade, das über lange Zeit intensiver Bearbeitung bedurfte und mit großem Herzblut verfolgt wurde.

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