Finanzamt Leipzig I
Leipzig, Deutschland
- Architekten
- Knoche Architektur
- Standort
- Leipzig, Deutschland
- Jahr
- 2019
Der bestehende Baukörper aus dem Jahre 1912/13 hat stadtbildprägenden Charakter und eine große baukörperliche Kraft, er orientiert sich mit seinem mittig gelegenen Haupteingang zentral auf den vorgelagerten Wilhelm- Liebknecht-Platz.
Der Gebäudezugang über das große Portal erfolgte bisher ausschließlich über eine Freitreppe in das etwa 1 Meter über Gelände liegende Erdgeschoß und war somit nicht barrierefrei. Ein behindertengerechter Zugang erfolgte ersatzweise über eine Rampe vom Parkplatzhof und durch untergeordnete, interne Raumbereiche.
Im Sinne der Inklusion wurde der barrierefreie Zugang in den Bereich des Hauptportals verlegt. Nur geringfügige Eingriffe in die denkmalgeschützte Fassade waren erforderlich, um einen weiteren Zugang herzustellen und einen behindertengerechten Personenaufzug zu installieren. Erstmalig gelangen heute alle BesucherInnen über das Hauptportal in das Kundencenter und in die öffentlich genutzte Kantine.
Die Symmetrie der Gesamtanlage wird durch den beidseitigen Ausbruch der Fensterbrüstungen neben dem Hauptportal unterstrichen. Die Öffnung rechts wurde als behindertengerechter Eingang mit Personenaufzug ausgebaut, die links liegende Öffnung durch ein festverglastes Element mit Oberlichtflügel verschlossen. Beide Fassadenelemente wurden zeitgenössisch-modern, aber zurückhaltend gestaltet, um die optische Präsenz des Eingriffs zu reduzieren.
Um den ursprünglichen Raumeindruck des ehemaligen Leihauses und der großen Leihhalle wiederherzustellen, wurden alle nicht tragenden Raumtrennwände abgebrochen und durch Glaskonstruktionen ersetzt. Das Kundencenter ist dadurch hell, transparent, großzügig und sehr übersichtlich gestaltet.
Alle Ausbauelemente wie die Beratungstheke, Formular- und Wartebereiche, Besprechungstische, aber auch die Schreibtische und Arbeitsplätze der Mitarbeiter wurden individuell geplant und als Schreinerelemente mit Eiche-Echtholzoberflächen ausgeführt.
Die Maßnahme besticht durch eine überzeugende Zusammenführung der Belange des Denkmalschutzes, der Funktionalität und der Sicherheitsanforderungen. Dabei ist es gelungen, eine durchgängig klare Linie für die Ertüchtigung des Bestandes und für die Gestaltung der Ausbauelemente zu finden.
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