Erweiterung Sparkasse in Karlsruhe
Karlsruhe, Deutschland
- Architekten
- baurmann.dürr Architekten
- Standort
- Kaiserstraße 223, 76133 Karlsruhe, Deutschland
- Jahr
- 2015
- Bauherrschaft
- Sparkasse Karlsruhe
- Team
- G. Härdle, S. Wehrle, J. Amann, A. Chang, U. Bachmann, M. Dürr
Durch eine Umstrukturierung der Sparkasse Karlsruhe Ettlingen musste ihr Hauptsitz in der Innenstadt erweitert werden. Dazu standen 3 Gebäude aus den 60er Jahren im Bestand zur Verfügung, die bisher vermietet waren. Die Besonderheit war, dass im größten der 3 Gebäude ein Supermarkt eingemietet war, der währende der gesamten Bauzeit in Betrieb bleiben musste. Um ein effizientes und zeitgemäßes Büro- und Verwaltungsgebäude erreichten zu können, mussten 2 Gebäude bis auf die Untergeschosse komplett abgerissen werden und das dritte bis auf 2 Geschosse und den Keller rückgebaut werden. Im Erdgeschoss und im Untergeschoss befanden sich die Räume des Supermarktes. Das Geschoss darüber musste aus bautechnischen Gründen erhalten bleiben und diente als „Sicherheitsgeschoss“ um die provisorische Entwässerungs- und Lüftungsleitungen des darunterliegenden Supermarktes während der Bauzeit zu führen.
Büro- und Verwaltungsgebäude der Sparkasse Karlsruhe Ettlingen
Der Hauptsitz der Sparkasse Karlsruhe Ettlingen liegt im Herzen von Karlsruhe direkt an der Kaiserstraße und nimmt fast einen gesamten Block ein. Das neue Verwaltungsgebäude liegt an der östlichen Ecke des Blocks und schließt die unterschiedlichen Fassaden entlang der Kaiserstraße mit einer turmartigen Erhöhung ab. Der Turm markiert die Ecke und leitet in Hirschstraße ein, die an dieser Stelle die Kaiserstraße kreuzt. Über 90 m erstreckt sich das neue Gebäude in die Hirschstraße. Es ersetzt die 3 Bestandgebäude und integriert im Erdgeschoss den Supermarkt.
Durch die weiße Betonfassade, die aus geschosshohen Faserbetonelementen besteht, erhält das Gebäude das nötige Gewicht um die unterschiedlichen Fassaden entlang der Kaiserstraße zusammenzubinden und zu fassen. Die elegante Steinfassade des Bestandes aus den 50ern mit seiner vertikalen Gliederung diente als Vorbild. Zusammen mit diesem Bestand bildet die neue Fassade einen Rahmen für die dazwischenliegende Glasfassade mit ihren tiefstehenden Pfosten aus eloxiertem Aluminium. Beherrschend in der neuen Ansicht sind die stehenden Formate, die dem Bau seine zeitlose Eleganz verleihen. Mit durchlaufenden Pfeilern werden in einigen Bereichen 2 Geschosse zusammengefasst. Die Fassade erhält dadurch eine zusätzliche Gliederung. Die Einschnitte entlang der Hirschstraße markieren besondere Punkte, zum einen die Durchfahrt in den Hof, zum andern die Einleitung in die Kaiserstraße. Durch den Einschnitt an dieser Stelle wird der Kopf ausgebildet und turmartig erhöht. In der verkürzten Perspektive der engen Hirschstraße ziehen sich die schmalen vertikalen Formate der Betonfassade zu einer wandartigen Struktur zusammen, in denen goldschimmernden Flächen eingearbeitet sind, die sich aus den tiefstehenden eloxierten Aluminiumpfosten zusammensetzen. Nach oben lösen sich die Pfosten auf und schweben wie eine Krone über dem Bau.
Durch den Abriss von 2 Gebäuden wurde der Weg frei das Erschließungskonzept grundlegend zu überarbeiten. Statt der bisher 5 Erschließungskerne und frei im Grundriss verteilten diversen WC-Anlagen gibt es nur noch 3 Erschließungskerne mit angeschlossenen WC-Anlagen. Sie sind im Grundriss optimal verteilt. Sie liegen an Brandwänden und in nicht zu belichtenden Bereichen. Es lassen sich pro Geschoss bis zu 7 Einheiten verschiedenster Größe erschließen, die WC-Anlagen liegen übergeordnet dem Treppenhaus zugeordnet und können von allen Einheiten benutzt werden. Durch diese Maßnahme erhält man einen großen zusammenhängenden völlig freien Grundriss, der sich nach Belieben einteilen lässt. Die Struktur ist äußerst flexibel. Von Zellenbüros über Kombibüros bis zur offenen Arbeitslandschaft kann alles gestaltet werden. Das Bürorastermaß von 1,25 m unterstützt diese Flexibilität.
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