Erweiterung Grundschule Lindachschule
Leinfelden-Echterdingen, Deutschland
- Architekten
- Schädler & Zwerger Architekten
- Standort
- Leinfelden-Echterdingen, Deutschland
- Jahr
- 2007
- Team
- Christine Schädler, Torsten Kiefer
1. Preis, Mehrfachbeauftragung
IDEE
Der zweigeschossige Neubau der Lindachschule fügt sich als ruhiger Solitär in das inhomogene Gefüge aus Lindachschule, Festhalle und Sportanlagen und komplettiert die Gesamtanlage. Auf eine Anbindung an den Bestand der Lindachschule wird bewusst verzichtet. Zur Festwiese hin bildet das Gebäude einen klaren Abschluss, der den neuen Schulhof fasst und zugleich den Zugang zur Festhalle aufwertet. Als autarkes Gebäude bietet es die gewünschte Flexibilität einer späteren Umnutzung.
ORGANISATION
Das Gebäude wird in 2 Ebenen organisiert. In der Eingangsebene befinden sich die „öffentlichen“ Nutzungen: Mensa, Betreuungsbereiche sowie das Jugendforum Stetten, die jeweils einen deutlichen Bezug zum Außenraum nehmen. Daneben sind die beiden Werkräume, mit der Möglichkeit der Schaffung eines „Werkhofes“, untergebracht. Im Obergeschoss befinden sich die Klassenräume, der Computerraum sowie die naturwissenschaftlichen Lehrräume.
AULA / MENSA
Eine zentrale Position nimmt die Aula ein, die über einen Innenhof sowie über eine große Deckenöffnung natürlich belichtet wird. Um diese Aula herum gliedern sich die Nutzungen Betreuung, Mensa und Forum. Die Mensa kann zur Aula hin großzügig geöffnet werden. Zum Schulhof hin bietet die Mensa die Möglichkeit auch im Außenbereich zu bestuhlen und ist somit Bindeglied zwischen Außen und Innen.
BETREUUNG
Auch die Betreuungsräume haben einen direkten Bezug zur Aula – die somit in den Aufenthaltsbereich während der Betreuungszeiten einbezogen werden kann. Im Gegensatz zur Mensa ist der Außenbezug der Betreuungsräume zur Festwiese hin gerichtet – also vom Schulhof abgewandt und damit ruhiger. Über die Ausgänge in den beiden geschlossenen Treppenräumen ist eine Erschließung außerhalb der Schulzeiten gewährleistet.
FORUM
Das Forum liegt auf der Südseite des Gebäudes, abgewandt von den Wohnhäusern und mit direktem Bezug zu den Sportflächen. Auch das Forum hat einen Bezug zur Aula, ist jedoch durch den Innenhof davon getrennt. Zugänge zur Küche, Mensa und WC sowie zu den Betreuungsräumen (über die Treppenhäuser) sind auch außerhalb der Schulzeiten möglich. Alle Räume sind großzügig verglast und können zu einer überdachten Terrasse hin geöffnet werden. Das Büro wird über den Innenhof belichtet.
LERNINSELN
In den Flurzonen des Obergeschosses sind informelle Kommunikationszonen, sogenannte Lerninseln vorgesehen, die über den Innenhof und das große Oberlicht über der Treppe natürlich belichtet werden. Die Inseln werden durch Möblierung und Sitzgelegenheiten von den Fluren abgetrennt. Eine Terrasse bietet die Möglichkeit, sich auch im Freien aufzuhalten.
KONSTRUKTION
Das Gebäude wird in einer Stahlbetonskelettkonstruktion mit wenigen massiven Aussteifungswänden ausgebildet, um eine möglichst hohe Flexibilität in der Nachnutzung zu erreichen. Als geschlossene Fassade wird eine hinterlüftete Holzfassade in unbehandelter Lärche vorgeschlagen. Fenster sind in Alu-Pfosten-Riegelkonstruktion mit Öffnungsflügeln zum Reinigen vorgesehen.
FREIRAUM
Der Schulhof gliedert sich in drei große Bereiche auf:
1. der neue gestaltete Schulhof zwischen Alt- und Neubau. Dieser wird von allen Pflanztrögen, Blumenbeeten und Treppen befreit und nur mit wenigen Elementen bespielt: vorhanden Bäume, Sitzbänke sowie die Bestuhlung der Mensa. Eine klare Zugangssituation zum Ensemble aus Schule und Festhalle soll geschaffen werden. Von der Jahnstraße aus wird der Schulhof in Höhe des Neubaus über eine kleine Treppenanlage sowie eine Rampe barrierefrei erschlossen.
2. Spielhof vor dem Forum. Hier sind eine Skatebahn, Basketballkörbe, Kletterwand etc. vorgesehen, die auch vom Forum genutzt werden sollen.
3. Naturnaher Experimentierhof auf der Südseite des Bestandsgebäudes. durch eine möglichst naturnahe Gestaltung dieser Fläche (Bach, Schulgarten, Biotop etc.) sollen die Kinder sich mit den Elementen Erde, Wasser, Feuer und Luft auseinandersetzen und durch aktives Mitgestalten erleben.
BEURTEILUNG DURCH DAS PREISGERICHT
"Städtebaulich richtig setzen die Verfasser dieser Arbeit einen rechteckigen Baukörper als Solitär zum bestehenden Gebäudeensemble. Die Schmalseite zur Jahnstraße nimmt die Proportion bestehender Bauteile auf und rückt leicht gegenüber des Bibliotheksbau zurück.
Die Längskante des Gebäudes führt zum Zentrum von Schule und Festhalle. Die Platzräume werden durch diesen Baukörper klar gefasst. Die Freiraumabfolge ergibt spannungsvolle Übergänge. Die Freiflächen sind den Nutzungen richtig zugeordnet. Die Raumnutzungen sind im Grundriss wie in den Ebenen funktional zueinander richtig positioniert.
Unter dem energetischen Aspekt kann bei dem Entwurf ein Passivhausstandard erreicht werden."
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