© Ralph Feiner

Erweiterung Schulanlage Riom-Parsonz

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Jahr
2006

Als Raster aus quadratischen Fensteröffnungen fand sich die Postmoderne in der bestehenden Turnhalle aus den Achtzigerjahren. Ihre Pultdächer und die Materialisierung in Sichtbeton erinnerten noch an die Siebzigerjahre. Typologisch und volumetrisch glich die Turnhalle eher Scheunen und Ställen des Dorfes als öffentlichen Bauten. Der Anbau bot die Gelegenheit, diese Situation gestalterisch und volumetrisch zu klären.

Der neue Kopfbau kehrt das Verhältnis von Bestand und Anbau um. Mit seinem hoch aufragenden Volumen zeigt er sich selbstbewusst als das Schulhaus des Dorfes, das sich in die Reihe der Wohnhäuser einordnet. Der alte Hallenbau ist ihm hierarchisch untergeordnet. Städtebaulich erhält das Dorf an seiner Grenze der Bauzone einen klaren vertikalen Abschluss.

Aus den beiden Bauetappen entsteht ein Ganzes, weil Materialisierung und Detaillierung des Altbaus aufgenommen und im Neubau weitergesponnen sind. Die Aussenhaut aus rohem Sichtbeton verbindet die Baukörper ohne Übergang. Das vorgefundene quadratische Fensterelement bestimmt in strengen Rastern auch die Fassaden des Neubaus. Nur in der Giebelfassade verschiebt sich die Reihe im Treppenhaus und belebt so die Schauseite zum Tal.

Über die leicht erhöhte Arkade erreicht man die Innenräume. Mit Fichtenholz, Klinker und Sichtbackstein ist hier eine wohnliche Atmosphäre geschaffen, die noch entfernt an die Entstehungszeit des Altbaus erinnert. In den völlig zeitgemäss gestalteten Schulzimmern dagegen endet der Weg aus dem Dorf in die Schulstunde und aus der Vergangenheit in die Gegenwart.

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