Foto © Lukas Schaller
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"Damit ist den Architekten fast sowas wie die Quadratur des Kreises gelungen." architektur.aktuell (11/12)
Grundriss Obergeschoss 3
Grundriss Obergeschoss 1
Grundriss Erdgeschoss
Schnitte
Lageplan

Justizzentrum in Salzburg

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Standort
Salzburg, Österreich
Jahr
2018
Team
Ursula Gau (PL), Norbert Peller, Monika Liebmann-Zugschwert, Linda Ercusi, Tamás Kurucsó, Barbara Wagner, Uta Deri, Johannes Paar, Werner Reifner, Karin Hackl, Eva Fischer, Anna Ladurner, Thomas Rögelsperger, Daniela Ehrenleitner, Sara Delgado Llistó
Statik
kppk ZT GmbH
Bauphysik
kppk ZT GmbH
Gebäudetechnik
Zentraplan Planungsges.mbH
Lichtplanung
Christian Ploderer
Landschaftsplanung
Rajek Barosch Landschaftsarchitektur
Brandschutzplanung
Norbert Rabl ZT GmbH
Fassadenplanung
Face of Buildings planning stimakovits Gmbh
Kostenmanagement
Atelier 23 Architekten ZT GmbH

Gerecht bauen – Früher hatte ein Gerichtsgebäude die Majestät des Rechts auszustrahlen. Der Untertan hatte sich klein zu fühlen, wenn er die Hallen der Justiz betrat. Und wenn er dann zu Kerker verurteilt war, sollte der Bürger als Strafgefangener tunlichst versteckt werden vor der Öffentlichkeit.

Kafkaeske Labyrinth beseitigt – Wir haben auch architektonisch mit diesem überkommenen Verständnis von Justiz gebrochen und radikale Eingriffe in das Salzburger Justizgebäude vorgenommen.

Wir haben den denkmalgeschützten Palast aus dem 19. Jahrhundert geöffnet, die Gefängniszellen der Siebzigerjahre aufgebrochen (die Justizvollzugsanstalt übersiedelte nach Puch-Urstein) und das kafkaeske Labyrinth, in dem sich die BesucherInnen nur verwirrten, beseitigt.

Eintritt erlaubt – Jetzt öffnet sich ein markantes Justizzentrum nach allen Seiten zur Stadt. Es bietet mit seinen Innenhöfen eine neue Seite des Gerichts: Es kann von PassantInnen betreten und bestaunt werden. Es ist transparent und offen, so wie wir uns auch die Gerichtsbarkeit in einer Demokratie vorstellen.

Brückenbau – Die Öffnung des ehemals palastartigen Gebäudekomplexes zur Stadt, deren charakteristische Formensprache wir behutsam adaptieren, erreichen wir durch die Aktivierung aller Eingänge und die Neuerrichtung eines Y-förmigen Verbindungsbaus im Hof, von wo man nun über den Haupteingang den Komplex betreten kann. In dieser „Brücke“ zwischen den bestehenden Trakten haben wir alle Verhandlungsräume untergebracht.

Raumkomposition – Mit einem abwechslungsreichen Arrangement von Terrassen, Brücken, Treppen und abgesenkten Höfen konzertieren wir eine vielschichtige, zeitgemäße Stadt- und Raumkomposition im Inneren in angenehmer Tonalität, die entspannt vom denkmalgeschützen „Gebäudering“ umfasst wird.

"Im Umgang mit dem Bestand zeigt sich, dass der Verfasser über ein hohes Maß an Erfahrung und Kompetenz mit historischen Gebäuden verfügt." Auszug aus dem Juryprotokoll

Mit unserer aus denkmalpflegerischer Sicht behutsamen und in der öffentlichen Wahrnehmung doch signifikante Öffnung des Komplexes nehmen wir dem Gebäude seinen autoritären, hermetischen Charakter und verzahnen den heterogenen Umraum der Salzburger Altstadt mit dem Gebäude.

Es wird klarer und übersichtlicher und bietet neue Wege, Ein- und Ausblicke – in welchem Bedeutungssinne auch immer.

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