Umbau MFH Elisabethenstrasse

Zürich, Switzerland
Fotografia © Beat Bühler
Fotografia © Beat Bühler
© Beat Bühler
Fotografia © Beat Bühler
Fotografia © Beat Bühler
Fotografia © Beat Bühler
Fotografia © Beat Bühler
Fotografia © Beat Bühler
Architects
Bob Gysin Partner
Localització
Elisabethenstrasse 9, 8004 Zürich, Switzerland
Any
2023
Client
Stiftung Bauen und Wohnen SWB
Bauleitung
HSSP AG
Bauingenieur
Basler & Hofmann AG
Elektroplanung
Thomas Lüem Partner AG
Haustechnikplanung
BSP-Energie GmbH
Bauphysik, Nachhaltigkeit
EK Energiekonzepte
Brandschutzplaner
FireLife GmbH

Das Mehrfamilienhaus in Zürich Wiedikon aus dem Jahr 1896 wurde mit dem Ziel bezahlbaren, städtischen Wohnraum zu erhalten, saniert und erweitert. Anspruchsvollen Voraussetzungen wie der denkmalgeschützten Bausubstanz, der geringen Anzahl Wohnungen und der Notwendigkeit, die Sanierungskosten niedrig zu halten, wurde mit sorgfältigen und minimalen Eingriffen begegnet.

STÄDTISCHER UMBAU
Die Strassenfassade wurde so weit wie möglich in ihrer ursprünglichen Form erhalten und nur wo notwendig saniert oder ertüchtigt. Die Brandmauer und die Hoffassade wurden für die Erweiterung und Aufwertung des Wohnraums sowie für einen positiven Beitrag zum Stadtklima genutzt. Eine selbsttragende Erker- und Loggia-Konstruktion vergrössert die Nutzfläche in Richtung Hof, während Fenster, ein neues Vordach und eine einfache Fassadenbegrünung die Brandmauer strukturieren.

INNERE ORGANISATION
Die Grundrisse der 1-Spänner-Typologie bestehen aus einer Abfolge von kleinen, aber gut möblierbaren Raumkammern. Der 18 m2 grosse Anbau verwandelt die Küche in eine Wohnküche, sodass die restlichen vier Zimmer als Individualräume genutzt werden können. Durch die vorgeschriebene Mindestbelegung beträgt die Wohnfläche pro Person zwischen 21 und 28 m2. Um die inneren Qualitäten des Gebäudes zu erhalten, wurden die Wohnräume weitestgehend unverändert belassen oder auf den bauzeitlichen Zustand zurückgebaut. Lediglich die Nasszelle und Küchen wurden umfassend saniert und als «Inlay», als passgenaues Werkstück konzipiert. Die Schreinereinbauten, welche dieses «Inlay» einfassen, wurden so gestaltet, dass die Schiebe- und Drehtüren verschiedene Bewegungs- und Raumflüsse ermöglichen und bei der kleinen Raumfläche eine hohe Flexibilität bieten.

FARBE UND MATERIALITÄT
Die Atmosphäre der Wohnungen ist durch das Zusammenspiel zwischen der einfachen, minimalistischen Form- und Materialsprache der neuen Elemente und jener der Gründerzeit geprägt. Dabei wurden die kräftigen Grün- und Rottöne der Bestandsfassaden aufgegriffen und in den neuen Schreinereinbauten sowie den Oberflächen in Küche und Bad in zarten Nuancen integriert. Die Zimmer mit teilweise bauzeitlichen Fischgrat-Parkettböden und Täfern wurden zurückhaltend in Weiss und Lichtgrau gestaltet und die Patina an den historischen Oberflächen im Treppenhaus sowie an den Böden gewollt sicht- und spürbar gelassen. Aussen setzt sich die selbsttragende Erker-Konstruktion aus Sichtbeton mit seiner rohen Materialität von der reichen Ausgestaltung des Bestands ab.

NACHHALTIG SANIERT
Im Bereich des Daches sowie der Hof- und Stirnfassaden wurden Dämmmassnahmen ergriffen und sämtliche Fenster ersetzt. In der Brandwand sorgen die neu eingesetzten Fenster und die Fassadenbegrünung nicht nur für eine städtebauliche Aufwertung, sondern leisten auch einen Beitrag zur Verbesserung des Mikroklimas. Eine Luft-Luft-Wärmepumpe ersetzt die Gasheizung, wodurch rund 80% an Energie eingespart werden konnte.

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