Naturwissenschaftliches Zentrum II, Universität Stuttgart

Stuttgart, Germany
Ansicht von Westen
Visualització © HENN
Ansicht von Norden, Haupteingang
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Foyer Neubau
Visualització © HENN
Diagramm Bestandserhalt
Dibuix © HENN
Konzeptdiagramm Neubau
Dibuix © HENN
Axonometrie
Dibuix © HENN
Lageplan, Original-Maßstab 1:500
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Grundriss Erdgeschoss, Original-Maßstab 1:200
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Längsschnitt, Original-Maßstab 1:200
Dibuix © HENN
Ansicht von Norden, Original-Maßstab 1:200
Dibuix © HENN
Konstruktion Fassade
Dibuix © HENN
Architects
HENN
Localització
Pfaffenwaldring 57, 70569 Stuttgart, Germany
Any
2024
Client
Vermögen und Bau Baden-Württemberg Universitätsbauamt Stuttgart und Hohenheim
Equip
Joachim Grund, Martin Henn, Thomas Polster, Leander Adrian, Bodo Boettcher, Dennis Brandt, Tanja Dietsch, Linda El Zaher, Ferdinand Fleckenstein, Attila Horvath, Sandra Krüger, Maja Morosan, Norma Perez Castilla, Hamed Sarhadi, Nicola Stadler, Barbara van Waarden, Zhiyue Meredith Wang, David Webb, Peter Weber
Landschaftsarchitektur, Beratung Wettbewerb
SINAI
Tragwerk, Beratung Wettbewerb
Sailer Steppan Partner
Gebäudetechnik, Beratung Wettbewerb
IB Klett
Brandschutz, Beratung Wettbewerb
Kersken Kirchner

Der Campus Vaihingen fasst seit 1959 den technisch-naturwissenschaftlichen Bereich der Universität Stuttgart. Auf dem im Südwesten der Stadt gelegenen Areal beherbergen zwei verbundene Hochhausriegel der 1970er Jahre die Fakultät Physik, die Fakultät Chemie sowie die Universitätsbibliothek. Mit der Sanierung des westlichen Hochhauses – dem Naturwissenschaftlichen Zentrum II – und der Erweiterung um eine neue Lern- und Laborlandschaft wird der Gebäudekomplex in einen zukunftsweisenden vernetzten Forschungscampus transformiert.

Grundgedanke der geplanten Modernisierung ist es, die bestehenden Strukturen so vollständig wie möglich zu erhalten und ihre architektonischen Qualitäten zu bewahren. Auch die städtebauliche Idee wird wiederbelebt: Die sogenannte Lernstraße aus den 1970er Jahren verläuft von Osten nach Westen durch den Campus und verbindet die universitären Einrichtungen. Sie wird in ihrer ursprünglichen Intention, einen Ort des Austausches und Verweilens zu bieten, gestärkt und weiterentwickelt. Durch den Rückbau von Anbauten wird sie wieder zur zentralen Achse, die den Campus mit zwei von Grün gesäumten Seen und dem westlich anschließenden Campus vernetzt. Terrassierte Sitzstufen und bepflanzte Böschungen schaffen dabei einen anregenden Außenraum für akademischen und sozialen Austausch, an den sich Hörsaalzentren, Mensa und S-Bahn-Station anschließen.

Bei der Sanierung des Hochhauses, das künftig die Fakultät Chemie beherbergt, werden nur wenige Eingriffe in die Struktur vorgenommen, welche durch aktuelle Brandschutzanforderungen notwendig sind. Innerhalb der erhaltenen baulichen Struktur sind die Laboreinheiten im Osten, zum Innenhof hin, angeordnet, während sich ein schmales Band mit Büroräumen im Westteil befindet. An der Gebäudehülle werden lediglich die Brüstungselemente ausgetauscht, um die thermischen Eigenschaften der Fassade zu verbessern. Dieser minimale Eingriff ermöglicht es, das markante Erscheinungsbild zu wahren und die Fassade je nach dahinterliegender Nutzung offener oder geschlossener zu gestalten.

Zwischen den beiden Hochhausbauten entsteht ein flacher Neubau in Holzhybrid-Bauweise, der zukünftig den bestehenden Verbindungsriegel und die Lernstraße vernetzt. In diesem Baukörper wird eine neue, als Lernlandschaft konzipierte Bibliothek mit einer Laborlandschaft, die auch Chemie-Sonderlabore umfasst, und Räumen für Praktika zusammengeführt. Über einen einladenden neuen Haupteingang erreichen Studierende und Lehrende über die Lernstraße das gemeinsame Foyer. Von hier aus führt eine als Sitzlandschaft angelegte Treppe in die ruhigen Arbeitsbereiche der Bibliothek und hinunter in das Foyer des Westeingangs. In Zukunft kann über eine Brücke die bestehende Bibliothek im östlichen Hochhaus angeschlossen werden.

Durch den behutsamen Umgang mit den Bestandsstrukturen und die Anwendung ökologisch verträglicher Konstruktionsweisen gelingt es, den CO2-Fußabdruck gering zu halten. Photovoltaik-Anlagen auf begrünten Dächern sowie Biodiversität fördernde Außenanlagen mit Teichen, die Regenwasser speichern, tragen dazu ebenfalls bei – und schaffen gleichzeitig einen angenehmen und inspirierenden Ort.

Im respektvollen Umgang mit dem architektonischen Erbe entsteht ein vernetzter, nachhaltiger Campus für die naturwissenschaftlichen Fakultäten der Universität Stuttgart – ein anregender Ort für die nächste Generation von Forschenden, die hier an Innovationen arbeitet, die unsere Zukunft mitgestalten werden.

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