Galerie Konzett

Wenn schon Rahmenbedingungen für Architektur, dann solche wie diese. Eine Galerie sucht und findet in der Fussgängerzone der Stadt Räumlichkeiten in idealer örtlicher Situierung, aber denkbar ungünstiger Lage.

Hauptebene im ersten Stock mit Innenhof, kein Eingang vom Strassenniveau, nur ein "Durchbruch" im Erdgeschoss in Form einer Nebenstiege, vormals Zutritt Arztpraxis. Verbaute Situationen, aber ein offener Bauherr, mit noch offeneren Ideen und faszinierenderen Objekten.

Die Architektur reagiert, ist dort wo es notwendig ist. Rauh, doch sensibel in elementarer Ausformung, Material und Sprache; Textil im Umgang mit Farbe und Oberflächen.

Die zweigeschossige Erschliessung mit dem angesetzten "Weg" ist Herzstück der Galerie. Das Portal ist Schwelle, Tor, und Vitrine in einer Funktion. Die "Spange" über Kopf - Richtungspfeil, Schutzschild und Wappen.

Die Galerie mit L-förmigen Grundriss ist 4.2m hoch, 175m2 gross. Die Nebenräume befinden sich im tiefen Teil des Hauses und öffnen sich zum Hof- Laubengang.
Das Stadthaus wurde Mitte des 18.Jh. gebaut und steht unter Denkmalschutz. Verdrehungen und Parallelitäten legen bewusst alte Strukturen frei und reagieren auf räumliche Beziehungen.

Die Materialien sind mit Rücksicht auf die Qualität der Objekte nüchtern und karg. Sägerauh geschalter Beton und norditalienischer Stein, Nirostastahl, geschliffen oder brüniert, Glas und Eichenholz.

Geplant wurde ein Jahr, gebaut ein halbes, eröffnet im Winter 1990.

Link zum Projekt: http://www.archmueller.at/nm_konzett.html