Fachbereich Gestaltung Hochschule Darmstadt
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- Olbrichweg 10, 64287 Darmstadt, Germany
- Any
- 2012
- Client
- Land Hessen
- Equip
- Projektleitung in cornelsen+seelinger GbR: Dipl.-Ing. Martin Seelinger
- Tragwerksplanung
- Bollinger+Grohmann GmbH, Frankfurt
- Energiekonzept, TGA-Planung HLS
- Solares Bauen GmbH, Freiburg im Breisgau
- TGA-Planung ELT
- Ingenieur-Team Sältzer, Bruchköbel
- Brandschutzkonzept
- HHP Süd Beratende Ingenieure GmbH, Ludwigshafen
- Konzept Schadstoffsanierung
- Umweltplanung Ballermann Schneble GmbH, Darmstadt
- Auszeichnung
- Joseph-Maria-Olbrich-Plakette 2013 für ‚Ausgezeichnete Architektur in Hessen‘, BDA-Hessen
Gefragt war die energetische Sanierung des Fachbereichs Gestaltung der Hochschule Darmstadt; wir haben ein Konzept entwickelt, das bei identischem Budget weit über die vielfach zu beobachtende Fokussierung alleine auf die Gebäudehülle hinausging: Eine räumliche Neustrukturierung ermöglichte die bessere Nutzung als Designschule und führte zu einem holistischen Ergebnis, das dem traditionsreichen Fachbereich und seiner exponierten Lage auf der Rückseite der Mathildenhöhe gerecht wird (die Künstlerkolonie Mathildenhöhe steht auf der Weltkulturerbe-Vorschlagsliste der UNESCO). Durch seine kubische Erscheinung bereichert der Fachbereich Gestaltung den Osthang der Mathildenhöhe und bietet den dort tätigen Designern die Möglichkeit, sich adäquat an dieser prominenten Stelle zu präsentieren.
Eine zentrale Rolle bei der Neustrukturierung spielt die Ausstellungshalle, eine Konstruktion aus Furnierschichtholz, deren regalartiges Mittelauflager den Raum in zwei Bereiche differenziert. Hier kann der Fachbereich die Prozesse zur Entwicklung von Design angemessen präsentieren und damit gewissermaßen eine inhaltliche Brücke zwischen dem historischen Ort und der Zukunft schlagen.
Zur Mathildenhöhe öffnet sich der Fachbereich mit großen, raumhohen Fenstern, die Passanten und Besuchern der Mathildenhöhe vielfältige Einblicke bieten.
Die neue Ausstellungshalle fungiert gleichzeitig als großzügiges Entrée und ersetzt so das alte Foyer. Zusammen mit der Teilaufstockung und dem neuen baumbestandenen Innenhof gelang es so, das Ende der 1960er Jahre entstandene, ehemals krude Betongebäude in ein kompaktes, lebendiges Ensemble zu verwandeln.
Aus heutiger Sicht wird deutlich, dass unser Konzept aufgegangen ist: Das Hochschulgebäude ist mittlerweile ein aktiver Bestandteil des ganzen Areals. Die Halle wird nicht nur fachbereichsintern, sondern auch von der Stadt Darmstadt intensiv für vielfältige öffentliche Veranstaltungen genutzt.
Im Zuge der Neustrukturierung wurden weite Bereiche des Gebäudes entkernt; dadurch wurde Raum für neue Studentenateliers gewonnen – großzügige Arbeitsbereiche, die einen mehr werkstattartigen Charakter vermitteln. Der direkte Zugang von den Studentenbereichen zu den neu angeordneten Dozentenräumen fördert die Kommunikation zwischen Studenten und Professoren.
Das Energiekonzept beruht maßgeblich auf passiven Maßnahmen: So bietet zum einen die jetzt wesentlich kompaktere Gebäudeform energetische Vorteile. Durch den Rückbau der Deckenverkleidungen werden außerdem die Speichermassen der vorhandenen Betonrippendecken aktiviert. Weiterhin reduzieren eine hinterlüftete Putzfassade mit Holzunterkonstruktion sowie automatische Sonnenschutzanlagen den Energieverbrauch erheblich. Daneben wurde auch ein eigenes Blockheizkraftwerk in das Konzept integriert