Stadionpark Krasnodar

Krasnodar, Russia
Luftaufnahme
Photo © Marcus Bredt
Photo © Marcus Bredt
Wegenetz
Photo © Marcus Bredt
Amphitheater
Photo © Adel Bikulov
Amphitheater innen
Photo © Adel Bikulov
Amphitheater Westzugang
Photo © Adel Bikulov
Umfeld Frühlingsspirale
Photo © Adel Bikulov
Wegenetz
Photo © Adel Bikulov
Amphitheater Bühne
Photo © Adel Bikulov
Spirale-Stadion
Photo © Adel Bikulov
Lighting Designers
CONCEPTLICHT
Location
Krasnodar, Russia
Year
2017
Client
Russian Federation - Krasnodar
Landschaftsarchitektur
gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner
Teamzusammenstellung CONCEPTLICHT
Eva Lechermann-Wollscheid, Helmut Angerer, Jan Nielsen, Annette

Der Stadionpark gehört zum Stadion des russischen Erstligisten FK Krasnodar in der gleichnamigen Stadt. Das Stadion wurde von gmp Architekten geplant, die Stadionbeleuchtung, der öffentliche Raum und die Fassadenillumination wurde von uns 2016 umgesetzt und findet sich in der Parkbeleuchtung konzeptionell wieder. Die zu gestaltende Außenraumfläche beträgt ca. 20 Hektar und bettet das Stadion harmonisch ein.

Unser Grundgedanke bestand darin, die Terrassenstruktur im Park mittels vertikaler Anstrahlung zu akzentuieren. Es entsteht hiermit ein Leitfaden bzw. eine Einrahmung entlang dem äußeren Bereich des Parks. Ferner war unser Ziel, verschiedene Lichtstimmungen im Park zu erzeugen. Bewusst gesetzte horizontale und vertikal Lichtakzente sowie unterschiedliche Beleuchtungsstärken lassen eine Tiefenwirkung entstehen. Dies gibt dem Besucher eine Lichtführung durch den Park.

Um den Planungsbereich in der Kürze und Besonderheit zu beschreiben, gehen wir von Osten nach Westen zum Stadion:
• Vom Osteingang startet ein Haupterschließungsweg, der gleichzeitig Feuerwehrzufahrtsweg ist. Dieser Weg zieht sich als homogenes Lichtband bis zum Stadion.
• Den Auftakt bildet ebenfalls das Amphitheater mit seiner zweigeschossigen Erschließung. Die geschwungenen Fassaden des in die Erde eingebetteten Amphitheaters, erhellen wir durch den Widerschein des vorgelagerten Gehweges. Die Fassade wirkt dadurch zurückhaltend und ist in ihrer Form ablesbar. Der innere Erschließungsrundgang wird durch Wandeinbauleuchten und die erhellten Nischen raumgliedernd beleuchtet. Im Zentrum liegt der Theaterraum in seiner markanten ovalen Form. Als Zugangsbeleuchtung wurden die Stufen und die Bühne mit zurückversetzten entblendete Lichtbändern versehen. Eine reduzierte Grundbeleuchtung wurde im Theaterbereich nur für die Bühne und das Bühnentor vorgesehen. Der obere Umgang ist mit quadratischen Lichtstelen mit gut entblendetem Direktlicht ausgeleuchtet, die die räumliche Form mit einem schwach leuchtenden opaken Diffuselement als Mastabschluss betonen.
• Umfasst von einer Wasserfläche mit Bauminseln schließt die Frühlingsgartenspirale an, die zu einem Aussichtshügel führt. Eine flächige Ausleuchtung des spiralförmigen Weges aus einem „Brüstungsgeländer“ mit einer Montagehöhe von 30 cm, sorgt für eine blendfreie Sicht über den Stadionpark.
• Der Marktplatz ist zur Hälfte eingefasst von der Feuerwehrstraße. Die halbmondförmige Wasserfläche wird durch eine Unterwasserrandbeleuchtung betont. Die Wegebeleuchtung ist in den umliegenden Sitzbänken integriert. Abweichend zur Beleuchtungsplanung wurden in der Ausführung diffuse Lichtstelen in die Marktfläche gestellt, anstatt Mastleuchten mit gerichtetem Licht vom Rand.
• Südlich vom Marktplatz schließt eine weitere Wasserfläche mit den Geländeterrassen an. Das Wegenetz wurde mit Pollern an den Wegkreuzungen betont. Bei den angrenzenden Terrassen funktioniert die Beleuchtung der Wege über die direkte Anstrahlung der Stützmauern und daraus entstehendem Widerschein. Ein blendfreies Flanieren ist gegeben, da die Strahlung sich unter Augenhöhe befindet und auf die Terrassenwandhöhe begrenzt ist. Die Leuchten sind ebenfalls unter den Sitzbänken positioniert und somit in der Tagwirkung unauffällig.
• Kleinere Seitenwege sind entweder mit Pollerleuchten oder Wandeinbauleuchten umgesetzt.
• Die vom Architekten gewünschte Baumbeleuchtung, wurde vorwiegend für immergrüne Bäume gewählt, um die Lichtemission zu minimieren.
• Das Stadionumfeld mit der Fanmeile wird geprägt durch Mastleuchten, die der Kontur des Stadions folgen, sowie Pollern die die Wiesenflächen flankieren.
• Die Zugangsbeleuchtung zum Stadion hatten wir bereits im Vordach des Eingangsgebäudes integriert und bildet mit dem Stadion einen hellen vertikalen Platzabschluss.

Durch die bodennahe Beleuchtung und differenzierte Betonung der oben aufgeführten Bereiche ist eine ruhige und klare Beleuchtung entstanden, die die Formensprache der Architektur unterstützt.
Die Beleuchtungskonzepte und Inszenierungen haben den Bauherren überzeugt nach Stadion und Stadionpark ist derzeitig das Fanshop Gebäude vom Verein FK Krasnodar in der Ausführung.
Für Krasnodar ist ein lebendiger öffentlicher Ort mit Strahlkraft weit über die Stadt hinaus entstanden.

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