Photo © Dietmar Tollerian
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Möbel in der Landschaft

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Location
Rif, Austria
Year
1999
Team
Horst Josef Lechner, Christine Lechner

Es konkretisierten sich im Laufe des Planungsprozesses grundsätzliche Wünsche an den Lebensraum, die bei einer dichten Bebauung wie einem üblichen Reihenhaus, kaum zu formulieren sind. Für diese Problematik konnte jedoch eine Lösung gefunden werden, jede Wohneinheit wird wie ein klassisches Einfamilienhaus organisiert, um ein Gefühl von Unabhängigkeit zu generieren.

Zusätzlich werden alle Geschosse an den Garten mit übergroßen Veranden direkt angebinden. Über diese Veranden werden auch teilweise die Dachflächen, als Ersatz verloren gegangener Bodenflächen, extern erschlossen. Die Ausrichtung der Wohnräume und der Verandaflächen wurde so gewählt, dass Privatheit für die einzelnen Familien entsteht. Die Veranden sind aufgrund der hohen Niederschläge im Baugebiet tatsächlich zum Wohnen nutzbare Freiräume, die für die Bewohner inzwischen unverzichtbargeworden sind. Für eine nachträgliche Änderung des Wohnbedarfs, ohne großen Aufwand, ist durch die Vorrichtung für An- und Umbauten gesorgt.

Auch der Keller wurde als mögliche Erweiterung der Wohnnutzfläche angedacht, stellt er doch bei kleinem Grundanteil die letzte veränderbare Raumreserve einer Familie dar. Er wird vom offenen Mittelteil des Hauses direkt,über einen zusätzlichen Hauseingang, erreicht und ermöglicht somit eine spätere Trennung der Wohneinheit. Alle Kellerräume wurden mit einem Fensterband großzügig geöffnet, damit die Kellerräume hell und wohnlich werden. Durch die visuelle Abhebung des Körpers durch das Fensterband wirkt der Gebäudekörper schwebend.

Der offene Mittelteil unter der angehobenen Wohneinheit dient der allgemeinen Nutzung und ist als Treffpunkt für die Bewohner angelegt. Hier unter der gedeckten Freifläche lassen sich auch gemeinsame Gartenfeste, Spiele und Veranstaltungen abhalten.

Die Wahl des Werkstoffes Holz als Baumaterial war für die Bewohner aus ökologischen wie ökonomischen Aspekten sowie aus Gründen der Wohnbehaglichkeit eindeutig. Dabei wurde die Baukörperfiguration zwar kompakt angelegt, eine starre Grundhaltung in dieser Frage aber im Sinne besserer Wohnbedingungen durchbrochen. Dabei wurde auch der eigentlich angestrebte Passivhausstandart zugunsten der Wohnqualität mit großen Verglasungen und Freiraumbezügen aufgegeben und das Gebäude stattdessen als Niedrigenergiegebäude konzipiert.

Bei dem hohen Standard der gewählten Wärmedämmung wurde besonders Augenmerk auf die Gestaltung der Details und der Ausführungskontrolle gelegt. So wurden die Fenster als Dreischeibenverglasung konzipiert, welche über die Fensterrahmen und Fensterstöcke gelegt wurden, um die Konstruktion mit Hilfe der Verglasung zusätzlich zu dämmen - schließlich ist der Bereich des Fensters und der Laibung bei normaler Ausführung überproportional am Wärmeverlust beteiligt. Ergänzt wurden die konstruktiven Maßnahmen durch Dichtungskontrollen der Gebäudehülle. Zur Überprüfung von Wärmebrücken wurden Infrarotbilder angefertigt, um eventuelle Schwachstellen ausbessern zu können.

Zwei Wohnparteien entschieden sich für eine CO2 - neutrale Feuerung mit einem automatischen Pelletofen im Keller, die andere Wohnpartei lüftet das Haus zur besseren Lufthygiene und verteilt die Wärme mittels einer kontrollierten Wohnraumlüftung über ein Nachheizregister, wobei die Vorwarnung der Außenluft über ein Erdregister und drauf folgend durch einen Wärmetauscher erfolgt. Auch im Sommer lässt sich das Haus kühlen, auch das Öffnen der Fenster ist jederzeit möglich.

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